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Räume zum Wachstum schaffen

Foto: Andrea Schombara

15 Jahre gestaltete und prägte Sybille Beiler-Matthäi die Evangelische Familienbildung in Mainz. Nun geht sie neue Wege und macht sich als Kunsttherapeutin selbstständig. Mit einem fröhlichen Familiengottesdienst wurde sie in der Maria-Magdalena-Gemeinde auf dem Lerchenberg verabschiedet.

Evangelische Familienbildung ist geschätzter Kooperationspartner

Viele Familien aber auch alte Weggefährten und Kooperationspartner waren gekommen, um Sybille Beiler-Matthäi gute Wünsche für ihren neuen Lebensabschnitt zu bringen. Dekan Andreas Klodt gab ihr Psalm 115, Vers 13 mit auf den Weg `Der Herr segnet die, die Erfurcht vor ihm haben, die Kleinen und die Großen´. Er würdigte ihr Engagement, denn sie habe zum Wohl der Menschen gewirkt. Die Kleinen und Großen dabei immer im Blick gehabt und gleichzeitig ein Netzwerk mit vielen Gesprächspartnern in der Stadt aufgebaut. "Die Evangelische Familienbildung ist für viele andere Institutionen durch Ihr Wirken ein geschätzter Kooperationspartner. Danke dafür!", so Klodt. Dankbar blickt auch Beiler-Matthäi auf die vergangenen Jahre zurück: „Wir konnten mit der Evangelischen Familienbildung tolle Ideen umsetzen. Durch die vielfältige Kooperationen haben wir in den vergangenen Jahren in Mainz immer wieder neue Projekte zur Unterstützung von Familien etabliert.“

100 Veranstaltungen im Jahr

Als Beiler-Matthäi vor 15 Jahren die Leitung der Evangelischen Familienbildung übernahm, war diese eine überschaubare Einrichtung mit vielen lebendigen Eltern-Kind- und Spielgruppen und einem kleinen Angebot mit Veranstaltungen für Eltern innerhalb des Evangelischen Dekanats. Mittlerweile arbeitet dort eine Verwaltungskraft und zahlreiche Mitarbeiter auf Honorarbasis und es stehen jährlich rund 100 Angebote für Familien auf dem Programm. Von Vorträgen und Workshops zur Erziehung, MBSR, Yoga, Ferienangeboten, Eltern-Kind-Gruppen bis hin zu Babysitterkursen, Spielplatzgottesdiensten und Kreativangeboten. Viele davon werden in Kooperation mit den Kirchengemeinden und Kitas durchgeführt. „Es ist einfach toll, wie sehr wir in Mainz inzwischen vernetzt sind“, freut sich Beiler-Matthäi.

Familientreff, Lerchenwiege und "Familie im Fokus"

Die Gründung des Familientreffs auf dem Lerchenberg in der Evangelischen Maria-Magdalena-Kirchengemeinde im Jahr 2014 bezeichnet Beiler-Matthäi als Meilenstein. Auch dort gab es bereits eine gute Vernetzung zwischen Kirchengemeinde, Kita und anderen sozialen Trägern. Zudem zeigte die Sozialraumanalyse, dass dort ein großer Bedarf an niederschwelligen Angeboten für Familien besteht. „Gemeindeaufbau durch innovative Projekte, Familienbildung im Sozialraum, um Menschen dort zu erreichen, wo sie wohnen – das war schon im Studium einer meiner Schwerpunkte. Mit dem Familientreff auf dem Lerchenberg konnten wir dies wahrmachen!“, begeistert sich die Gemeindepädagogin. Doch nicht nur die Familien auf dem Lerchenberg profitieren von den Angeboten. Menschen aus der gesamten Stadt und dem Umland, kommen zu den Veranstaltungen. Besonders gerne erinnert sich Beiler-Matthäi an die Spielplatzgottesdienste oder die Waldweihnacht im Gonsenheimer Wald: „Wir haben bei eisiger Kälte im Gonsenheimer Wald Pfannkuchen auf dem offenen Feuer gebacken – bei dem Gedanken an die strahlenden Augen der Kinder und Eltern geht mir immer noch das Herz auf!“

Stolz ist Beiler-Matthäi auf die Etablierung der  Spielgruppe in der integrativen städtischen Kita Lerchenberg – eine gelungene Kooperation mit der Stadt Mainz, an drei Vormittagen in der Woche. Gemeinsam mit der evangelischen Maria-Magdalena-Gemeinde Drais Lerchenberg und der Diakonie Rheinhessen, hat sie dafür einige  Hürden überwunden.  freuen uns sehr, dass die Stadt Mainz diesen Bedarf unterstützend erkannt hat.  Nun sind die Tage nicht nur gesetzt, sondern sollen voraussichtlich ab 2023 sogar noch um einen weiteren Waldtag in der Woche erweitert werden. Neustes Projekt ist die LerchenWiege, die als Ableger des Familientreffs entstand. Einmal in der Woche kommen hier Familien mit Kindern bis zum 2. Lebensjahr in einem Eltern-Kind-Café zusammen, können sich austauschen und Fragen rund um die kindliche Entwicklung stellen. Familien zu helfen, eine Unterstützung für Familien mit Kindern bis drei Jahren ist das Ziel von „Familien im Fokus “.  Dieses Projekt wurde in Zusammenarbeit mit dem Familientreff, der Maria-Magdalena- Gemeinde und dem Jugendamt Mainz mit der Beratung von Beiler-Matthäi mit den Corona- Aufholgeldern auf dem Lerchenberg initiiert. Hier ist das Mobile Krabbelcafé, bei dem am Coffeebike  über neue Angebote informiert wird, sowie Gutscheine für tolle Angebote verteilt werden - nur zwei Beispiele für wunderbare Angebote für Familien. „Wir schauen sehr gezielt, was die Familien brauchen und wie wir für sie da sein können“, beschreibt Beiler-Matthäi die Arbeit.

Ein besonderes Ereignis war für Beiler-Matthäi auch 2015 die Eröffnung des wellcome-Standort in Mainz. „Wellcome ist eine niederschwellige Hilfe für junge Familien und bietet praktische Unterstützung nach der der Geburt“, erklärt sie, „Durch dieses Angebot der „frühen Hilfe“ vertiefte und etablierte sich die Zusammenarbeit mit dem Mainzer Jugendamt und den Kliniken. Ich hoffe sehr, dass das Angebot Wellcome weiter bestehen bleiben kann.“

Neue Wege

Nun heißt es für die 53jährige das Aufgebaute und Liebgewonnenen los zu lassen. 25 Jahre arbeitet Sybille Beiler-Matthäi im kirchlichen Dienst. Nach ihrem Studium der Gemeindepädagogik an der Fachhochschule in Darmstadt hatte sie ihre erste Stelle als Gemeindepädagogin in der Evangelischen Kirchengemeinde Mainz-Gonsenheim inne, bevor sie 2007 ins Dekanat wechselte. Berufsbegleitend absolvierte Beiler-Matthäi eine Ausbildung zur Kunsttherapeutin und Heilpraktikerin für Psychotherapie in Münster. Damit macht sie sich nun nach mehreren Jahren selbstständig und freut sich über den Schritt: „Die Selbstständigkeit als Kunsttherapeutin schließt sich gut an meine bisherigen Erfahrungen an. Seit über 25 Jahren begleite ich Menschen in unterschiedlichen Alters- und Lebensphasen. Wie ein roter Faden zieht es sich durch mein Berufsleben, dass ich mit Leidenschaft Räume schaffe, in denen Wachstum und Kräftigung von Menschen im Mittelpunkt steht.“

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