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Aus drei mach eins

Karin WeberDekan Andreas Klodt (hinten, 2. von links) mit den Kirchenvorständen und den Pfarrern Dr. Thomas Stahlberg (Melanchthon, links) und Karl Endemann (Thomas, 2. von links). Pfarrer Ulrich Hoffmann-Schaefer (Luther) konnte aufgrund einer Erkrankung nicht am Fusionsgottesdienst teilnehmen.

Seit 1. Januar 2024 bilden die Bezirke Luther, Melanchthon und Thomas die „Evangelische Kirchengemeinde in der Oberstadt Mainz“. Mit einem festlichen Gottesdienst feierte die neue Oberstadtgemeinde den Zusammenschluss.

„Diese Fusion war eine klare Entscheidung der beteiligten Gremien“, erklärte der Dekan des Evangelischen Dekanats Mainz der versammelten Gemeinde, bevor er den Text der Fusionsurkunde verlas. An Neujahr sei aus den beiden Gemeinden eine geworden, sagte Andreas Klodt und entzündete eine symbolische Fusionskerze. Durch den neuen Gemeindezuschnitt ist die zweitgrößte Mainzer Kirchengemeinde entstanden mit rund 3.900 Mitgliedern.

Mit dem Anschluss der Luthergemeinde an die Oberstadtgemeinde ist der Fusionsprozess der einst eigenständigen Gemeinden Luther, Thomas und Melanchthon abgeschlossen. Luther geht als Bezirk in die Oberstadtgemeinde ein, die im Januar 2023 durch die Fusion der Thomasgemeinde und der Melanchthongemeinde gegründet worden war. Melanchthon wurde einst 1954 im Schlesischen Viertel gegründet, Thomas 1965 in der Berliner Siedlung. Die Luthergemeinde war 1954 selbstständig geworden.

„Wir wollen gemeinsam den Neuanfang feiern“, begrüßte Pfarrer Karl Endemann die Gemeinde. Er ist seit Mai 2023 Seelsorger in der Oberstadt, ein „Gebilde, das sich in einer atemberaubenden Geschwindigkeit auszubreiten scheint“, wie er schmunzelnd hinzufügte. Gemeinsam mit Pfarrer Dr. Thomas Stahlberg und Ulrich Hoffmann-Schaefer bleibt Endemann Seelsorger der Oberstadtgemeinde. Alle Gottesdienste finden weiterhin im gewohnten Rhythmus in der Luther-, Thomas- und Melanchthonkirche statt. Sitz der Fusionsgemeinde ist in der Friedrich-Naumann-Straße 20.

Pfarrer Dr. Thomas Stahlberg resümierte in seiner Predigt: „Etwas Neues fängt an, die Zukunft kann kommen.“ Auch wenn die Fusion eine Reaktion darauf sei, dass die Mitgliederzahlen der Gemeinden zurückgehen, begrüßte er es, dass die Gemeinden rechtzeitig das Heft des Handelns in die Hand genommen haben: „Gott ist der Geist, der uns bewegt.“

In seinem Grußwort sagte Kirchenvorstand Dr. Marcel Schilling: „Wir haben hier einen echten, funktionsfähigen Sozialraum, in dem wir unsere jeweiligen Stärken einbringen können. Wir fusionieren vorausschauend auf die kommenden Jahre, die wahrscheinlich größere Herausforderungen für uns bringen werden. Dafür wollen wir uns wappnen, indem wir jetzt die strukturellen Voraussetzungen dafür schaffen.“ Kirchenvorstand Dr. Hans Eichele erläuterte, es sei das Ziel, alle mitzunehmen und die Veränderungen schonend und fließend durchzuführen. „Derzeit verfügen wir über viele ehrenamtliche Kräfte, die sich mit ihren jeweiligen Talenten einbringen“, lobte er, sodass man eine attraktive Gemeinde im Mainzer Dekanat sei.

Dies sei wichtig auch für Bewerber der neu zu besetzenden Pfarrstelle, da Pfarrer Hoffmann-Schaefer bald in Ruhestand gehe. Die Oberstadtgemeinde werde bis 2026 zweieinhalb Pfarrstellen haben. Auch beide Kindergärten bleiben erhalten. „Mit unseren Kitas nehmen wir eine wesentliche gesellschaftspolitische Aufgabe war und sehen diese als Keimzelle für Gemeinde“, so Eichele.

Der Gottesdienst wurde begleitet von dem Posaunenchor lutherBRASS. Pfarrer Peter Sievers, Pfarradministrator des fast deckungsgleichen Gebiets der Katholischen Kirchen in der Oberstadt, gratulierte im Anschluss der Oberstadtgemeinde ebenso wie Ortsvorsteher Daniel Köbler. Der Mainzer Sozialdezernent Dr. Eckart Lensch hob in seinem Grußwort die große Energie hervor, die von einer Fusion ausgehe.

Daten zur Oberstadtgemeinde:
Zu Melanchthon (Bezirk 1) mit Pfarrer Dr. Thomas Stahlberg gehören 1407 Mitglieder, zu Thomas (Bezirk 2) mit Pfarrer Karl Endemann 745 Mitglieder und zu Luther (Bezirk 3) mit Pfarrer Ulrich Hoffmann-Schaefer 1741 Mitglieder. Neben der Melanchthonkirche im Schlesischen Viertel, der Thomaskirche in der Berliner Siedlung und der Lutherkirche am Zitadellenweg gehören der Melanchthon-Kindergarten und die Lutherkita zur Oberstadtgemeinde.

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