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Dem Leben mit Ehrfurcht begegnen

ÖffentlichkeitsarbeitHubertus-Gottesdienst in der Mainzer Christuskirche

Den Schöpfer im Geschöpfe ehren und dem Leben mit Ehrfurcht begegnen: Diese Leitgedanken prägten den ökumenischen Jägergottesdienst in der Christuskirche. Mehr als 250 Jägerinnen und Jäger aus ganz Deutschland kamen am Wochenende in Mainz zusammen, im Rahmen des Bundesjägertages zum 75-jährigen Bestehen des Deutschen Jagdverbandes.

Schmückende grüne Zweige standen auch symbolisch für Hoffnung und Aufbruch. Musikalisch gestaltet wurde der Gottesdienst von der Parforcehorngruppe des Jagdhornbläserkorps Kur-Mainz unter der Leitung von Peter Wöhl. Deren Klangfülle im Altarraum schuf eine feierliche Atmosphäre, die die Liturgie umrahmte und begleitete. Bekannte Kirchenlieder wie „Großer Gott, wir loben dich“ und „Nun danket alle Gott“ luden die Festgemeinde zum Mitsingen ein.

In ökumenischer Verbundenheit wurde der Gottesdienst gemeinsam gefeiert von Domkapitular Michael Ritzert aus Mainz und Pfarrerin Dr. Anna Elisabeth Scholz aus Darmstadt, die selbst Jägerin ist. In Auszügen aus Psalm 104 wurden die Schönheit der Natur und die unermesslichen Kräfte der Schöpfung anschaulich beschrieben. Deutlich wurde dabei die religiöse Dimension, die intensive Begegnungen mit der Natur haben können. Sie können zu tiefer Dankbarkeit und Ehrfurcht führen, da auch heutzutage nicht alles in der eigenen menschlichen Macht steht.

Vielmehr haben Fortschritt, Forschergeist und Freiheitsdrang auch ihre Schattenseiten, erklärte Pfarrerin Dr. Anna Elisabeth Scholz, mit Auswirkungen auf die Tier- und Pflanzenwelt. Von biblischen Texten stellte sie einen Bezug her zum Ethos der Jägerinnen und Jäger. Dieser fordert zu verantwortungsvollem Handeln auf, um die Schöpfung zu schützen.

Erzählte wurde auch die Geschichte des heiligen Hubertus, des Schutzpatrons der Jägerinnen und Jäger. Geboren im siebten Jahrhundert, hatte der kluge und begabte junge Mann adliger Herkunft zunächst Glück, doch dann einen Schicksalsschlag erlebt, der sein Leben verändern sollte. Der Tod seiner Frau bei der Geburt ihres Kindes führte zu einer tiefen Lebenskrise, die er mit Vergnügungen zu überwinden suchte. Glaube und Vertrauen hatten Risse bekommen.

Unbedacht schoss er in dieser Zeit Tiere einfach nieder, bis ihm ein Hirsch begegnete, mit einem leuchtenden Kreuz zwischen den Geweihstangen. Den Worten Gottes, die er hier erkannte, ließ er Taten folgen. „Er bekam wieder ein Gefühl für seine Mitgeschöpfe, für sich und für Gott“, beschrieb Dr. Anna Elisabeth Scholz in ihrer Predigt. Er gab seinem Leben eine andere Richtung, studierte Theologie und wurde sogar Bischof. Als Lebensvorbild, so die Pfarrerin, könne Hubertus auch heute dafür stehen, dass Umkehr und Neuanfang immer möglich sind.

Hervorgehoben wurde die Bedeutung von Jägerinnen und Jägern als Bewahrer der Biodiversität und des ökologischen Gleichgewichts, indem sie den Wildbestand behutsam regulieren. In den Fürbitten wurde für alle gebetet, die sich für den Erhalt und die Pflege von Flora und Fauna engagieren und zum Wohl der Gesellschaft beitragen. Besonders schätzten die zahlreichen Gäste auch die persönliche Verabschiedung an der Pforte: „Alles Gute und Weidmannsheil“.

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