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KRONE MENSCH WÜRDE

Gerlinde Wolf

Ausstellung im Alten Dom. Eine Kronenlandschaft von Bruder Stefan Oppermann verbindet das historische Krönungsereignis mit der Frage nach Wert und Würde aller Menschen.

Bildergalerie

Mit Würde und Glanz gekrönt 

 

Ausstellung KRONE MENSCH WÜRDE erinnert an die Würde jedes einzelnen

Mainz. Der Alte Dom in Mainz feiert 2024 DIE KRÖNUNG. Vor eintausend Jahren wurde im Jahr 1024 der deutsche König Konrad II. im Alten Dom St. Johannis gekrönt. „Das ist ein guter Anlass, den Bogen zu spannen von der Erhebung eines Einzelnen zum deutschen König damals bis in die Gegenwart, in der es um die besondere Würde aller Menschen geht“, beschreibt Dekan Andreas Klodt Aufgabe und Programm des Themenjahres.

Nach einem fulminanten Start im April mit dem Projekt King Konrad II., ausverkauften Vorträgen und Konzerten, startet das zweite Halbjahr des Programms mit einem weiteren Highlight. KRONE MENSCH WÜRDE heißt das Kunstprojekt, das der junge Künstlermönch Stephan Oppermann ab Mitte September im Alten Dom installiert.

Kronenlandschaft

Eine Kronenlandschaft aus Keramik entsteht im Kirchenschiff. Über 200 Objekte werden installiert, gefertigt aus Ton. „Ton ist Erdaufkommen. Wir laufen darauf, sind davon umgeben. In der Bibel ist der Mensch aus Ton gemacht“, erklärt Oppermann die Wahl des Werkstoffs.

Begleitend dazu setzen Holzschnitte gedruckter Kronen Texte aus Bibel und Grundgesetz in eine produktive Spannung. Damit verbindet das Projekt das historische Ereignis der Königskrönung mit Fragen nach Wert und Würde aller Menschen in Theologie und Gesellschaft. "Heutzutage, in einer demokratischen Gesellschaft, können wir nicht unhinterfragt die Krönung eines Königs bejubeln. Aus christlicher Sicht kommt jedem Menschen die gleiche Würde zu, egal ob König oder Pommesverkäufer“, sagt Kristian Körver, Pfarrer für Stadtkirchenarbeit, der gemeinsam mit Oppermann und der Architektin Christiane Wolf das Projekt umsetzt.

Die Architektin betont die besondere Wirkung des Ortes für Oppermanns Kronenlandschaft: „Der Alte Dom in seinem jetzigen Zustand ist frei von Schmuck und Zierde - pur, authentisch und auf das Wesentliche reduziert. Die Ausstellung könnte an keinem passenderen Ort präsentiert werden.“

Der Blick der Besucher wird dabei in die Tiefen und Höhen der Ausstellung gelenkt, die so noch einmal ganz anders sichtbar werden. Nachdenklich machen, berühren, an die Würde der Menschen erinnern, die hier über 1000 Jahre hinweg begraben wurden - das ist das Ziel.

Das Thema Menschenwürde ist wesentlich für Glauben und demokratische Gesellschaft gleichermaßen. Deshalb wollen Oppermann, Körver und Wolf als dritte Perspektive Menschen von heute zu Wort kommen lassen. Seit Beginn des Jahres haben sie prominente und unbekannte Zeitgenossen gebeten, ihre Idee von Menschenwürde aufzuschreiben. Ihre Antworten können Besucher des Alten Doms lesen – und sich selbst die Frage stellen: „Was ist Menschenwürde für mich?“

Der Künstler

Bruder Stephan Oppermann ist kein Unbekannter in Mainz, hat er doch bereits vor einem Jahr das große Tryptichon MeerHimmel im Alten Dom ausgestellt. Geboren 1982, trat er mit 25 Jahren in den 900 Jahre alten Benediktinerorden Maria Laach ein. Er ist Gärtner, Florist und studierter Bildhauer. Mehrere Jahre leitete er die berühmte Keramikwerkstatt des Klosters. Seine abstrakten, großformatigen Bilder und Skulpturen aus Holz und Ton sind international gefragt. Künstlerische Tätigkeiten führten ihn nach Belgien, in die Niederlande, nach Luxembourg und in die Schweiz.

Pädagogisches Begleitprogramm

Begleitet wird die Ausstellung ab Ende November von Führungen und Veranstaltungen für Schüler*innen.

 

Öffnungszeiten: Samstag 11.30 bis 15.30 Uhr und Sonntag von 15 bis 17 Uhr.

Ansprechpartner: Kristian.Koerver@ekhn.de Pfarrer für Stadtkirchenarbeit Mainz

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