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Beim Kaffee von Kirche träumen

Foto Nicole Weisheit-ZensCoffee-Bike am Rhein

Als ungewöhnliche Aktion in der Stadt, um Kirche weiter zu denken, zu träumen und um etwas auszuprobieren, versteht sich „Träum weiter, Kirche!“. Neben dem Austausch per Video-Konferenzen kommt vor Ort auch ein neues Kaffee-Rad zum Einsatz.

„Lust auf einen leckeren Kaffee? Alle sind herzlich eingeladen!“ Wer am ersten Samstag im Oktober zur Mittagszeit am Rhein unterwegs war, staunte nicht schlecht. Einen Blickfang vor dem Mainzer Rathaus bildete das neue „Coffee-Bike“ der Initiative „Träum weiter, Kirche!“. „Church & coffee“ lautet das Motto. „Damit sind wir mobil und machen uns auf den Weg zu den Menschen“, beschreibt Pfarrer Christoph Kiworr aus der Maria-Magdalene-Gemeinde „auf die Spielplätze und in die Einkaufszentren, in den Wald und an den Rhein. Um ins Gespräch zu kommen über Gott und die Welt. Und um auf das zu hören, was Menschen über Kirche denken und von ihr erwarten.“ Kiworr ist gemeinsam mit den Mainzer Pfarrerinnen Ilka Friedrich und Britta Busch sowie Pfarrer Harald Wilhelm Initiator der „Träum weiter, Kirche!“.

Am Rhein wurde die Einladung gern angenommen, sich bei einem Kaffee mit Frauen und Männern aus dem Team zu unterhalten. „Ich finde die Aktion klasse“, meinte eine ältere Dame, die ebenfalls mit dem Rad unterwegs war. „Cool, dass Sie hier den Austausch suchen“, sagte eine junge Frau, die gern einige Anregungen gab. Ihr Wunsch ist unter anderem mehr Diversität in der Kirche. Stimmen aus anderen Regionen rund um die Erfahrungen mit Kirche und Ideen für die Zukunft kamen auch von Gästen der Kreuzfahrtschiffe, die für ein paar Stunden Station machten. „Kirche sollte noch weltoffener werden“, fand ein Mann, der gerade ein befreundetes Paar aus Frankreich zu Gast hatte. Neben Passanten wie diesen, die der Einladung spontan folgten, kamen auch Besucherinnen und Besucher vorbei, die sich bisher vom Bildschirm her kannten, von Gesprächen im Rahmen von „Träum weiter, Kirche“. Gern nutzten sie die Gelegenheit, sich persönlich zu begegnen, bei frischer Luft und frischem Duft.

„Träum weiter, Kirche“ ist ein offenes Angebot für alle, die sich austauschen möchten. „Es möchte Lust machen, ausgetretene Pfade hinter sich zu lassen und neue Wege zu erkunden“, beschreibt Christoph Kiworr. „Wie können wir in Zukunft Kirche gestalten – und zwar nicht eingeschüchtert von Sparzwängen und Strukturveränderungen, sondern hoffnungsvoll und zuversichtlich?“ Bewusst wird der Blick dabei geweitet, über den eigenen Kirchenturm, also über einzelne Gemeinden hinaus, ergänzt Pfarrerin Ilka Friedrich: „Wie können wir Kirche der Gegenwart und Zukunft träumen? Wie können wir das Evangelium heute und vor Ort zu den Menschen bringen? Und auch mal scheinbar Verrücktes denken?“

Willkommen sind alle, die sich dafür interessieren Zukunftsperspektiven für die Kirche zu entwickeln, weit über Pfarrerinnen und Pfarrer, Kirchenvorstände hinaus. Um miteinander ins Gespräch zu kommen trifft man sich jeweils am letzten Mittwoch im Monat ab 20.15 Uhr, meist über zoom. Bei den ersten Treffen schwang in einigen Aussagen auch Frust mit, der aus Erfahrungen mit starren Strukturen herrührt. Noch deutlicher jedoch schwang Lust mit, Dinge anders zu gestalten. Wertvoll sind auch Inspirationen von außen. Zu Gast waren bisher Professor Schlag vom Zentrum für Kirchenentwicklung in Zürich oder Pfarrer Dr. Hein vom Institut zur Erforschung von Evangelisation und Gemeindeentwicklung der Universität Greifswald. Geplant sind weitere Impulse, etwa von Dr. Emilia Handke, über „pop up churches.“ Wer zum nächsten Online-Austausch am Mittwoch, den 27. Oktober 2021 ab 20.15 Uhr dabei sein möchte, meldet sich an über E-Mail an traeumweiterkirche@gmx.de.

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