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„Ein großer Schatz für die Kirche“

Foto: Nicole Weisheit-ZenzPräses Dr. Birgit Pfeiffer (obere Reihe, von links) Irmgard Santavicca, Thomas Busch, Helmut Rohrbach, Dorothea Lang (untere Reihe, von links), Werner Jung, Margot Brinkmann und Ulla Klotzki.

Am Reformationstag wurden Capito-Medaillen als Anerkennung für ehrenamtliches Engagement verliehen, als Dank an Frauen und Männer, die sich auf vielfältige Weise im evangelischen Dekanat Mainz einbringen.

Ehrenamtliches Engagement, inklusive Leitungsverantwortung, sind wesentliche Merkmale der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau. Dies entspricht dem Grundgedanken der Reformation, schon Martin Luther sprach von einem „Priestertum aller Getauften“. Mit ihm sind jedoch auch einige weit verbreitete Vorstellungen verbunden, die nicht den historischen Tatsachen entsprechen.

Zum zentralen Reformationstag-Gottesdienst in der Altmünsterkirche widmete sich Dekan Andreas Klodt diesem Thema. In der Predigt benannte er Unterschiede: Martin Luther wirkte vor 500 Jahren nicht allein, als einfacher Mönch, sondern war Professor, hatte Leitungsfunktionen inne und ein Team an Beratern um sich. Zudem sei er kein junger, dynamischer Mann, sondern geprägt gewesen von viel Arbeit und Askese.

Mit Blick auf die Freiheit und Vielfalt an Meinungen, damals wie heute, spannte der Dekan den zeitlichen Bogen auch zu einem Brief von Paulus in der Bibel und zum Hier und Heute. Erinnert wurde auch an Wolfgang Capito und an seine Verdienste für die Reformation. Einst hatte er im Briefwechsel mit Martin Luther gestanden und sich auf dem Reichstag zu Worms für ihn ausgesprochen. Zunächst war er Kanzler im Dienste des hiesigen Kurfürsten Ernst Albrecht, später reformatorischer Prediger in Straßburg. Mit Capito-Medaillen werden Ehrenamtliche ausgezeichnet, die sich um die evangelische Kirche in Mainz verdient gemacht haben. Als Zeichen der Anerkennung wurden nun Gedenkmünzen, Urkunden und Blumen überreicht.

Über 2000 ehrenamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind im Mainzer Dekanat in Kirchengemeinden und Einrichtungen, Seelsorge und Diakonie tätig. „Dieser Dienst geschieht manchmal in der Öffentlichkeit, viel häufiger im Stillen“, würdigte Präses Dr. Birgit Pfeiffer das große Engagement und die Zuverlässigkeit der Aktiven, oft über Jahrzehnte hinweg. „Es ist ein großer Schatz für die Kirche, wenn Ehrenamtliche aus ihren beruflichen und privaten Kontexten viele Kompetenzen einbringen“, betonte sie, mit Blick auf den langjährigen Einsatz in vielfältigen Bereichen. Auf allen Ebenen übernehmen sie dabei Verantwortung.

Zu den ältesten Aktiven zählt Margot Brinkmann aus der Altmünstergemeinde. Im Ruhestand kümmerte sie sich um ältere Menschen und war Mitglied im Kirchenvorstand. Seit 2005 war sie im Team des Ökumenischen Mittagstischs dabei, um Mittagessen für bedürftige Menschen vorzubereiten. Früher wurde es frisch gekocht und in Gemeinderäumen serviert, nun wird es zum Abholen angeboten. Sie mag die netten Kontakte und backt weiterhin gern.

Gemeinsam Ideen zu entwickeln und umzusetzen schätzt auch Thomas Busch. In Mombach ist er seit 30 Jahren im Kirchenvorstand, davon 18 als Stellvertretender Vorsitzender. Er mag es zu moderieren und ist unter anderem auch Mitglied der Dekanatssynode. Dass der Glaube ein Geschenk ist, findet Werner Jung aus Hechtsheim. Im Ruhestand engagiert er sich in der Dekanatssynode, auch mit Blick auf Finanzen. Zudem ist er Vorsitzender des Kuratoriums der evangelischen Rebenstiftung, die zukunftsweisende Gemeinde- und Dekanatsprojekte in Mainz unterstützt.

Ulla Klotzki ist neben ihrem Beruf seit jungen Jahren als Prädikantin tätig und hält seit 30 Jahren Gottesdienste in Kirchengemeinden des Dekanats. In Gonsenheim hat sie das Kindergottesdienstteam mit aufgebaut und Krippenspiele mit vielen Mitwirkenden betreut. Sie bildet sich weiter, um auch Hochzeiten und Trauerfeiern gestalten zu können.

Für vielfältiges, kontinuierliches Engagement wurde auch Dorothea Lang aus Laubenheim gedankt, ob beim Besuchsdienst oder Gemeindebrief, im Kirchenvorstand oder bei der Kinder- und Jugendarbeit der Gemeinde, inklusive Konfi-Freizeiten. Zudem hat sie den „Brotkorb“ mit aufgebaut, eine ökumenische Einrichtung, die Lebensmittel an Bedürftige gibt, sie berät und unterstützt. Gemeinsam mit dem katholischen Diakon organisiert sie Ehrenamtliche, Lebensmittelspenden und vieles mehr.

Geduld, um Herausforderungen gut zu meistern, ist auch im Ehrenamt von Helmut Rohrbach gefragt. Er bringt seine Kompetenzen als Ingenieur in der Auferstehungsgemeinde ein, speziell mit Blick auf Instandhaltungs- und Bauprojekte. Im Ruhestand kann er dabei auch tagsüber zur Stelle sein, wenn dies nötig ist.

Als verlässliche Ansprechpartnerin für Personal, Eltern, Pfarrer und andere Mitglieder im Kirchenvorstand wird Irmgard Santavicca geschätzt. Unzählige Stunden hat sie in Paulus, ihrer Heimatgemeinde, eingebracht, vor allem als Trägervertreterin für das Kinderhaus.

„Ehrenamt tut gut“, betonte Präses Dr. Birgit Pfeiffer, „denen, die in den Einrichtungen und Kirchengemeinden davon profitieren und denen, die es ausüben.“ Die Beispiele der Geehrten zeigen, wie vielfältig kirchliches Ehrenamt ausgestaltet werden kann. Ermutigt werden daher alle Interessierten, sich weiterhin oder neu im Dekanat Mainz zu engagieren, als Botschafter und Botschafterinnen des Glaubens und „Gottes Hände in der Welt“.



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