Ein Leben an der Orgel
27.07.2022 jdiel Artikel: Download PDF Drucken Teilen Feedback
Prof. Hans-Joachim Bartsch ist 1932 in Schlesien geboren und studierte Kirchenmusik in Detmold bis zur abschließenden A-Prüfung. Besonders prägten ihn weiterführender Orgel- und Cembalounterricht bei Gaston Litaize (Paris) und Gustav Leonhardt (Amsterdam), sowie musikwissenschaftliche Studien an den Universitäten Frankfurt und Mainz. Nach einem 2. Preis beim Orgelwettbewerb 1961 in Berlin erhielt er 1965 den 1. Preis beim internationalen Orgelwettbewerb in St. Albans und spielte sogar in der Royal Festival Hall in London. Konzerte und Rundfunkaufnahmen führten ihn in zahlreiche europäische Länder, sowie nach USA, Kanada und Südafrika. Eine besonders reiche Konzerttätigkeit entfaltete er in Skandinavien.
Neben seiner Tätigkeit als Kirchenmusiker in Frankfurt von 1955 bis 1974 hatte Bartsch einen Lehrauftrag an der Frankfurter Kirchenmusikschule. An letzterer wirkte er von 1974 an als hauptamtlicher Dozent und stellvertretender Direktor, bis er 1977 als Professor für Orgel an die Hochschule für Musik und Darstellende Kunst in Frankfurt berufen wurde. Dort war er bis zu seiner Pensionierung tätig.
Gleichzeitig war Bartsch von 1974 bis 2002 Organist an der Christuskirche Mainz. Unter Bartsch entwickelte sich die Orgelkultur an der Christuskirche und bekam einen Namen weit über die Grenzen Mainz hinaus. Neben internationalen Gastorganisten spielte Bartsch in 48 Jahren den Hauptteil von mehr als 150 Orgelkonzerten in der Christuskirche und erfreute dabei das Publikum mit seinen technisch brillanten wie feinsinnigen Interpretationen.
Auch nach seiner Pensionierung ist er regelmäßig vor allem in den Universitätsgottesdiensten zu hören. An seinem runden Geburtstag macht er das, woran er am meisten Freude hat: er spielt die Orgel zum festlichen Gottesdienst mit Abendmahl, in dem Propst Dr. Klaus-Volker Schütz zum letzten Mal vor seinem Ruhestand in der Christuskirche predigen wird.
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