AngeboteÜbersicht
Menümobile menu

„Faith and Food“

Leon SpanierZakia Amallah, Susan Kades und Clara_Schwanzer beim interreligiösen Küchengespräch

Kochen und Essen bringt Menschen zusammen. Die interreligiöse Kochshow „Faith and Food“ hat genau dies zum Ziel: In sechs Online-Sendungen geben Köchinnen und Köche aus dem Rhein-Main-Gebiet Einblick in ihren Glauben und ihre Kultur. Mit dabei sind aus Mainz Koch Frank Gebert, Inhaber von Geberts Weinstuben, sowie die beiden Hobbyköchinnen Zakia Amallah und Clara Schwanzer.

Leon SpanierFrank Gebert und Jampa Kungashar beim interreligiösen Küchengespräch mit Moderatorin Susan Kades

Sie lassen die Zuschauer mit Witz, Wissen und köstlichen Rezepten bei den interreligiösen Küchengesprächen tief eintauchen in verschiedene Religionen und Traditionen. Denn feststeht: Die besten Gespräche finden in der Küche statt!

Aber nicht nur das: „Auch Glaube und Essen haben schon immer eng zusammengehört“, wissen die Pfarrerinnen Susanna Faust-Kallenberg, Dorothea Gauland und Sandra Scholz, die die interreligiöse Koch- und Talkshow von der Idee ins Internet gebracht haben. Sie arbeiten als Ökumene-Pfarrerinnen in den Evangelischen Dekanaten Mainz, Frankfurt-Offenbach und Dreieich-Rodgau eng mit Vertreter*innen anderer Religionen und Konfessionen zusammen. „In jeder Religion gibt es Rituale und Traditionen, die mit besonderen Speisen verbunden sind, Rezepte, ohne die ein religiöses Fest nicht denkbar ist, oder Erinnerungen an Gerüche und Geschmäcker, die spirituelle Heimat vermitteln.“ Sie möchten durch die Gespräche Vorurteile überwinden, Brücken bauen und Neugierde für eine andere Kultur wecken. Beim interreligiösen Küchengespräch „Faith and Food“ kommen Küchenprofis verschiedener Religionen beim Kochen ins Gespräch: über Kindheitserinnerungen, ihre eigene Lebensgeschichte und die Rolle des Glaubens in ihrem Leben, überspannende Reisen und den Alltag mit Speiseregeln. Was essen Muslime im Ramadan? Was kommt in der christlichen Fastenzeit auf den Tisch? Wohin pilgern die Bahai, und was wird am Eingang eines Sikh-Tempels gereicht? Über diese und andere Fragen unterhalten sich die Köchinnen und Köche bei der Kochshow.

Dazu kochen sie jeweils ein Gericht, das sie mit einem Fest ihrer Religion verbinden. Moderiert wird die Sendung von der Journalistin des Hessischen Rundfunks Susan Kades. Die Zuschauer können die Zubereitung mitverfolgen und sich per Chat an dem Gespräch beteiligen. Die Rezepte stehen nach der Sendung auf der Webseite zum Download bereit, so dass sie zu Hause nachgekocht werden können.

Mit dabei sind aus Mainz Koch Frank Gebert, Inhaber von Geberts Weinstuben, sowie die beiden Hobbyköchinnen Zakia Amallah und Clara Schwanzer. Als echter Mainzer kochte Gebert ein traditionelles Aschermittwochsessen: Hering mit Pellkartoffeln. Nach der schönen Mainzer Fastnachtzeit wird mit diesem Gericht die 40-tägige Fastenzeit bis zum Osterfest eingeläutet. Der katholische Gastronom kochte gemeinsam mit dem Buddisten Jampa Kungashar. Der Dreh hat ihm großen Spaß gemacht und neue Horizonte eröffnet: „Jampa Kungshar hat buddhistische Klöße zubereitet und wir kamen über das Kochen schnell ins Gespräch miteinander. Über unsere Lebensgeschichten, unsere Traditionen, unsere Religionen. Das gemeinsame Kochen und Essen hat dabei eine Verbindung zwischen uns hergestellt.“

Zakia Amallah ist Gemeindeschwester in Mainz und muslimisch. In ihrem interreligiösen Küchengespräch mit Clara Schwanzer hat sie zum ersten Mal von der Bahai-Religion gehört. „Es war ein wunderbares Erlebnis, diese tolle Frau und ihre Religion kennen zu lernen!“, erklärt sie, „Wir haben uns beim Kochen gegenseitig unterstützt und hatten gemeinsam großen Spaß!“ Die leidenschaftliche Köchin kochte Couscous. Couscous gibt es in Marokko oft nach dem Freitagsgebet, das für die Muslime Pflicht ist: „Das Gericht bringt die Menschen nach dem Gebet zusammen“, beschreibt Amallah. Auch Schwanzer bleibt das gemeinsame Kochen in lebhafter Erinnerung: „Die Gemeinsamkeiten bei Kochen und Essen machten mir deutlich, dass am Ende des Tages doch alle Menschen von der gleichen göttlichen Stelle her beseelt sind. Gemeinsames Essen zeigt das und bringt das Wesentliche zurück.“ Bei der Mainzer Pflegekraft kamen typisch deutsche Käsespätzle auf den Tisch. „“Die Bahai haben kein traditionelles Essen. Wir leben die Einheit in Vielfalt und jeder soll seine kulturellen Eigenheiten bewahren“, erklärt Schwanzer.

Dass bei den Drehs viel gelacht wird und Verbindungen zwischen sonst Fremden entstehen, bestätigt auch Faith and Food-Initiatorin Dorothea Gauland: „Essen verbindet uns Menschen über alle Grenzen und Unterschiede hinweg - und ist gleichzeitig tief mit unseren Erinnerungen und Empfindungen verwoben. Bei Faith and Food kommen Menschen miteinander ins Gespräch über ihr Leben, was es trägt, was ihnen wichtig ist; und darüber, welche Rolle ihre Religion bei alldem spielt. Ich freue mich darauf, dass die Zuschauenden an diesem Spaß teilhaben können!“

Die Sendungen sind ab dem 14. Dezember immer 14tägig montags auf der Seite www.faithandfood.de freigeschaltet.

Sendungen:

14. Dezember 2020, 19 Uhr
Interreligiöses Küchengespräch mit Eleni Margariti (griechisch-orthodox, Inhaberin des Restaurants Mainpromenade in Offenbach-Bürgel) und Ofer Ben Shimon (jüdisch-orthodox, gemeinsam mit seiner Frau Hadassi Pächter des Restaurants Makkabi Sports Bar – 101% Kosher, auf dem Gelände des jüdischen Sportvereins Makkabi in Frankfurt) – Dreh in der Georg-Büchner Schule Rodgau-Jügesheim

28. Dezember 2020, 19 Uhr
Interreligiöses Küchengespräch mit Vedrana Vukovic (kroatisch-katholisch, Chefin des Restaurants Sortino´s in Langen) und Shahab Din (Ahmadi-Muslim, über den Bundesvorstand der Ahmadiyya-Jugend verbunden mit der Ahmadiyya Gemeinde in Frankfurt) – Dreh in der Georg-Büchner Schule Rodgau-Jügesheim

11. Januar 2020, 19 Uhr
Interreligiöses Küchengespräch mit Nir Rosenfeld (jüdisch-liberal, Inhaber von Zeil-Kitchen, Kuli Alma und Dominion Food Revolution in Frankfurt) – Dreh in der Genussakademie Frankfurt

25. Januar 2021, 19 Uhr
Interreligiöses Küchengespräch mit Zakia Amallah (muslimisch, Hobbyköchin und Gemeindeschwester Plus aus Mainz) und Clara Schwanzer (Bahai, Pflegefachkraft und Hobbyköchin aus Mainz) – Dreh in „Für Freunde“ Mainz

08. Februar 2021, 19 Uhr
Interreligiöses Küchengespräch mit Frank Gebert (katholisch, Inhaber und Koch von Gebert`s Weinstube in Mainz) und Jampa Kungashar (Buddhist, Koch, Vorstandsmitglied des Buddhistischen Zentrums Sakia Kalden Ling in Frankfurt) – Dreh in der Genussakademie Frankfurt

22. Februar 2021, 19 Uhr
Interreligiöses Küchengespräch mit Perminder Kaur-Jasuja (Sikh, Köchin für VHS Kurse und Ernährungswissenschaftlerin, Dietzenbach) und Semra Kanisicak (Alevitin, Verwaltungsfachangestellte und Hobbyköchin, Dreieich) – Dreh in „Für Freunde“ Mainz

 

Diese Seite:Download PDFDrucken

to top