Gottesdienst
Die Helfer tun, was Gott selbst tut
Evangelisches Dekanat Mainz/Nicole Weisheit-Zenz
01.04.2019
b_specht
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Wenn Menschen durch plötzliche Ereignisse in akute Notlagen geraten, sind Notfallseelsorger für sie da. Vier neue Seelsorgerinnen im Dienst der evangelischen und katholischen Kirche verstärken nun das Mainzer Team. In einem ökumenischen Gottesdienst wurden sie feierlich beauftragt.
„Sie tun, was Gott selbst tut“, würdigte Dekan Andreas Klodt vom Evangelischen Dekanat Mainz den Dienst: Sie stehen anderen in schweren Stunden zur Seite, versuchen zu trösten und zu stärken, hören zu oder schweigen mit ihnen. In Rufbereitschaft ist dieser ökumenisch getragene kirchliche Dienst 24 Stunden am Tag, 365 Tage im Jahr. Die Aktiven werden durch eine spezielle Ausbildung auf dieses verantwortungsvolle Ehrenamt vorbereitet. Bei Hospitationen erfahrener Kolleginnen und Kollegen erleben sie Einsätze mit.
Segenswünsche und Bibelworte
Feierlich in den Kreis der Notfallseelsorger aufgenommen wurden nun Helena Eckart, Stefanie Glocke, Viola Lange und Pfarrerin Karin Meier; Frieda Gottschalk ist als Sekretärin in diesem Bereich tätig. Auf ihren Weg nehmen sie Segenswünsche und Bibelworte mit, zugesprochen von den Dekanen Andreas Klodt vom Evangelischen und Markus Kölzer vom Katholischen Dekanat, Pfarrerin Renata Kiworr-Ruppenthal und Pastoralreferent Markus Reuter. „Stärke unsere Gemeinschaft, schenke uns neue Kraft für unsere Aufgaben“, hieß es im Gebet.
Gedankt wurde Prof. Dr. Angela Rinn und Matthias Klöppinger. Sie hatten neue berufliche Aufgaben übernommen und wurden aus ihrem Dienst verabschiedet. Fürbitten galten neben den in Not geratenen Menschen auch Haupt- und Ehrenamtlichen bei Feuerwehr, Polizei, Rettungsdienst und Hilfsorganisationen. Mit ihnen und weiteren Institutionen arbeitet die Notfallseelsorge zusammen, die auch Fürsorge für erschöpfte Einsatzkräfte anbietet.
Für Betroffene und Angehörige
Die Seelsorgerinnen werden bei Bedarf benachrichtigt, um Geschädigte und ihre Angehörigen zu betreuen. Oft handelt es sich um Suizidversuche, schwere Unfälle oder auch Einsätze, die Kinder betreffen. Musste eine Todesnachricht überbracht werden, bleiben sie auf Wunsch bei Familienmitgliedern oder begleiten Angehörige am Einsatzort. Sie beten mit ihnen, spenden Sakramente und bieten Aussegnungen für die Verstorbenen an. Beistand wie dieser bietet Hilfe, um dem Leben danach wieder Halt und Struktur zu geben.
Seelsorgerlichen Beistand wie diesen kennt Pfarrerin Karin Meier schon aus ihrem Beruf. Sie nimmt sich im Anschluss Zeit zum Nachdenken und Loslassen. Auch Dunja Puschmann schätzt Rituale, zündet nach Einsätzen Kerzen an für Verstorbene und Angehörige, möchte das Miterlebte damit „in Gottes Hände abgeben“. Der Segen, den sie bei Gottesdiensten wie diesem spürt, gibt ihr Kraft für ihre Tätigkeit. In den Jahren, die Elisabeth Thiel schon Dienste in der Notfallseelsorge übernimmt, sagt sie, hat sie trotz allem Schweren Dankbarkeit gespürt.
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