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Meisterhafte Klänge in besonderer Atmosphäre

ÖffentlichkeitsarbeitEinen Genuss für die Ohren im geschichtsträchtigen Raum des Alte Doms St. Johannis bot die Villa Musica.

Einen Genuss für die Ohren im geschichtsträchtigen Raum bot „Bach im Alten Dom“, ein beeindruckender musikalischer Abend. Mit diesem Auftakt startet die Saison der Villa Musica in Mainz.

„Der Alte Dom kann nicht ohne Musik sein“, sagte Dekan Andreas Klodt zur Begrüßung. In der evangelischen Johanniskirche im Herzen von Mainz finden sich bedeutsame Spuren aus 1500 Jahren Glaubensgeschichte. Davon zeugen archäologische Ausgrabungen, bei denen unter anderem der Sarkophag des Erzbischofs Erkanbald entdeckt wurde. Zudem bietet der sakrale Raum eine besondere Akustik für Konzerte. Davon konnte sich das Publikum überzeugen, zum eindrucksvollen Auftaktkonzert „Bach im Alten Dom“ der Villa Musica.

Deren künstlerischer Direktor, Alexander Hülshoff, präsentierte Bachs dritte Cellosuite. Vor dem Altar im Westchor spielte er meisterhaft auf einem Instrument aus dem 17. Jahrhundert. Während dieses Hörgenusses schweiften die Blicke der Gäste durch das Kirchenschiff, das erfüllt war von kraftvollen Klängen. Johann Sebastian Bachs Zeit als Hofkapellmeister in Köthen prägte auch die „Partia seconda d-Moll per Violino solo“, die anschließend dargeboten wurde. Bach selbst hatte schon eine Passion für dieses Instrument, als einer der vielseitigsten Geiger seiner Generation gilt nun Aylen Pritchin. Der aus Russland stammende Musiker ist Absolvent des Tschaikowsky-Konservatoriums und mehrfacher Preisträger. In Mainz spielte er die Komposition ohne Notenblatt, rein aus dem Kopf und aus der Seele. Die Ciaccona im dritten Teil vereinte ruhige und konzentrierte mit kraftvollen, feierlichen Klängen.

Nachklingen konnte die Musik bei Lyrik-Passagen. Die Lesung unterstrich den spirituellen Charakter des Abends. Ausgewählt wurden zeitgenössische Werke von Ralph Günther Mohnau, der zu den renommiertesten, aus Rheinland-Pfalz stammenden Schriftstellern zählt. Das zentrale Thema der Gedichte war die Zeit: Sie lasse sich weder fesseln, noch küssen oder überlisten, hieß es darin. Mal fließe sie dahin wie ein träger Fluss, mal gleiche sie eher einem Sturzbach mit Strudeln. Das Heilige in ihr sollte nie vergessen und kostbare Momente im Herzen bewahrt werden, verdeutlichte Isabelle Vogt mit ausdrucksstarker Mimik und Gestik.

Auf die junge Schauspielerin aus Berlin übte die Kirche einen besonderen Reiz aus: „Es muss nicht immer ein Konzertsaal sein“, sagte sie. „Ein Konzert in so einer Baustelle ist schon eine Sensation“, meinte eine Zuhörerin im Anschluss, beim Blick in den Kirchenraum. Und auch Alexander Hülshoff schwärmte nach dem Konzert: „Ich finde es hier spektakulär“. Mit Dekan Andreas Klodt teilt er die Hoffnung auf weitere gemeinsame Veranstaltungen im Alten Dom.

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