Mut zum Leben
Juliane Diel
03.04.2023
jdiel
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Mainz. Zu seiner Einführung gab ihm Dekan Andreas Klodt Psalm 43 mit auf den Weg: Was betrübst du dich, meine Seele, und bist so unruhig in mir? Harre auf Gott; denn ich werde ihm noch danken, dass er meines Angesichts Hilfe und mein Gott ist. „Wir freuen uns sehr, dass wir Sie für diese Arbeit gewinnen konnten. Sie sind reich an Erfahrungen in der Begleitung von Menschen und es ist ein Segen, dass Sie all diese Erfahrungen mit in die Seelsorge bringen!“, freute sich Klodt.
Aufgewachsen ist Hessenmüller in Bad Homburg. Nach dem Abitur machte er eine Ausbildung als Uhrmacher. Allerdings stellte er schnell fest, dass ihn die Kompliziertheit von Uhrwerken und Schlagwerken zwar fasziniert, er jedoch lieber mit Menschen arbeiten möchte. So studierte er Soziale Arbeit und wirkte im Anschluss in der Jugendhilfe eines interkulturell ausgerichteten Trägers in Frankfurt. Nach einem Umweg über die Leitung eines Wohnverbundes für psychisch erkrankte Menschen ist Hessenmüller nun im Sozialdienst der psychiatrischen Institutsambulanz der Klinik Bamberger Hof in Frankfurt tätig. Seit Januar kommt er einmal die Woche über den Rhein von Frankfurt nach Mainz und unterstützt die Klinikseelsorge der Universitätsmedizin. Hessenmüller möchte hinhören, wo Nöte und Sorgen liegen: „Eine zentrale Grundüberzeugung ist für mich: Sprechen hilft! Gespräche können Menschen unterstützen, die Kraft zum Leben zu behalten. Im Gespräch können Fragen beleuchtet, Antworten gefunden und neue Ideen entwickelt werden“, so Hessenmüller, „Ich möchten den Patienten Mut zum Leben vermitteln. Aber auch sterbende Menschen und ihre Angehörigen in dieser existenziellen Situation begleiten.“ Als Christ ist Hessenmüller davon überzeugt, dass Gott den Menschen nahe ist. „Manchmal braucht es jedoch ein menschliches Gegenüber, indem diese Nähe gespiegelt ist, vielleicht sogar erfahrbar und spürbar wird“, erklärt der Seelsorger.
Abstand zu seiner intensiven Tätigkeit in der Klinikseelsorge bietet ihm der Arbeitsweg von der Frankfurter Innenstadt nach Mainz. Die Strecke bietet genug Zeit, um das Erlebte zu reflektieren. Ein fester Halt ist sein Glaube. „Als Prädikat feiere ich von Zeit zu Zeit Gottesdienste und kann mich so intensiv mit Gottes Wort beschäftigen und dem, welche Resonanz von Gott ich im Leben spüre“, erklärt der 58-jährige. Seit vielen Jahren singt er in der Jungen Kantorei in Frankfurt und engagiert sich im Vorstand seiner Kirchengemeinde.
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