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„Relevanz des Glaubens ins Gespräch bringen“

Juliane DielPfarrerin Inga Kreusch im Garten der Pauluskirchengemeinde in der Mainzer Neustadt

Inga Kreusch ist neue Pfarrerin in der Mainzer Neustadt. In einem fröhlichen Gottesdienst im Kirchgarten wurde sie durch Pröpstin Henriette Crüwell in der Pauluskirchengemeinde ordiniert.

Aufgewachsen in Lübeck, studierte Inga Kreusch nach dem Abitur Evangelische Theologie in Marburg und Berlin. Die Entscheidung Theologie zu studieren war geprägt von Gemeinschafts- und Glaubenserfahrungen in Taizé und dem Wunsch den „großen Sinnfragen nachzugehen“. Vor dem Examen zog es sie zurück in den Norden, wo sie ihr Studium in Kiel und Hamburg fortsetzte. Dort machte sie auch ihr Gemeindepraktikum direkt auf dem Kiez in St. Pauli. Im Anschluss promovierte sie und arbeitete als wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Ruhr-Universität in Bochum im Bereich der Praktischen Theologie. In ihrer Doktorarbeit mit dem Titel „Absichtsvoll predigen“ setzt Kreusch sich mit amerikanischen Predigtkonzepten und deren rhetorischem Profil auseinander und bringt diese in den deutschen Diskurs ein.

Für Inga Kreusch war jedoch von Anfang an klar, dass sie keine akademische Laufbahn einschlagen, sondern Kirche für und mit Menschen gestalten möchte. In Hamburg arbeitete sie während der letzten Phase ihres Studiums als Assistentin in einer Gemeinde mit drei Pfarrpersonen und hat dort erlebt, wie modern und lebensnah Kirche sein kann. „Die Gemeinde war sehr auf den Stadtteil ausgerichtet und hat viel kulturelle Arbeit gemacht. Und ich durfte dabei mithelfen. Und auch die Gestaltung von Gottesdiensten oder die Konfirmanden- und Jugendarbeit hat mir viel Spaß bereitet. So habe ich schnell gemerkt: Da will ich wieder hin!“, begeistert sich die 32jährige. Menschen begleiten in ihren den schönsten und schwierigsten Situationen aber auch im Alltag des Lebens, mit ihnen Gemeinschaft, Seelsorge und Rituale zu erleben – das begeistert Kreusch am Pfarrberuf.

Für das Vikariat wechselte Kreusch in die EKHN und wurde an der Mainzer Christuskirche eingesetzt. In den vergangenen zwei Jahren hat sie Mainz liebgewonnen und es war ihr großer Wunsch, weiterhin im städtischen Umfeld arbeiten zu können. Da kam die vakante Stelle in der Pauluskirchengemeinde genau richtig. Momentan ist sie dabei, die Gemeinde sowie die dazugehörigen Menschen und ihre Bedürfnisse kennenzulernen. „Ich freue mich auf meine Arbeit hier in der Mainzer Neustadt. Die Gemeinde ist sehr gastfreundlich, es gibt ein tolles kulturelles Umfeld und viele Möglichkeiten – genau das, was ich mir gewünscht habe“, schwärmt die junge Theologin. Dabei spüre sie auch eine große Offenheit mit den anderen Innenstadtgemeinden zusammenzuarbeiten. „Es ist eine große Chance, wenn sich die vier Innenstadtgemeinden zusammentun und wir uns als evangelische Kirche nochmal anders im urbanen Raum aufstellen. Davon können wir profitieren!“, ist sich Kreusch sicher. „Natürlich ist es daneben auch wichtig, Altbewährtes und Gewachsenem seinen Raum zu geben.“ Gerne möchte sie auch das neue Quartier am Zollhafen in den Blick nehmen und mit den Menschen schauen, wie die evangelische Kirche auch dort einen Platz findet.

Dabei möchte sie neue Angebote ausprobieren. „Ich finde es gut, wenn wir als Kirche offen sind für Neues und andere Formate ausprobiert werden, wie das Tauffest oder die Idee der Pop-Up Church – also, dass Kirche mitten im Alltag auftaucht und den Glauben ins Gespräch bringt. Wir müssen uns als Kirche bewusst machen, bei wie vielen Menschen wir überhaupt keine Rolle mehr spielen. Da ist es wichtig, Neues auszuprobieren“, erklärt Kreusch. Dabei möchte Kreusch anregen, über und sich das eigene Leben nachzudenken: Was trägt im Leben, was gibt Halt und Hoffnung? Woran glaube ich? „Es lohnt sich, als Kirche Menschen dort zu begegnen, wo man nicht mit ihr rechnet. Wenn wir uns aufmachen, uns als Kirche neu ins Gespräch bringen und offen sind für die Menschen, können besondere Momente entstehen.“

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