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„Was braucht es für ein gutes Miteinander“

Juliane DielPfarrerin für Ökumene und interreligiösen Dialog Dorothea Gauland

Seit August ist die Pfarrstelle für Ökumene und interreligösen Dialog im Evangelischen Dekanat Mainz neu besetzt. Pfarrerin Dorothea Gauland wird sich in Zukunft für den Dialog zwischen den christlichen Konfessionen und den Religionen in der Landeshauptstadt einsetzen.

In ihrer neuen Funktion als Pfarrerin für Ökumene und interreligiösen Dialog möchte die Theologin nun erst einmal die Partner in der Landeshauptstadt kennen lernen.  Erste Kontakte sind geknüpft, dem katholischen Kollegen ist sie bereits begegnet und auch mit dem Rabbiner Aharon Vernikovsky, der Jüdischen Gemeinde Mainz, ist ein Treffen verabredet. Gespannt schaut sie auf die Zusammenarbeit mit den Muslimen. Gauland ist sich sicher: „Es ist nicht hilfreich, alle Muslime und Moscheevereine unter Generalverdacht zu stellen. Das ist sehr kontraproduktiv und bringt uns in der Praxis nicht weiter.“ Alle drei Religionen seien gesellschaftliche Kräfte und man müsse Wege zum vertrauensvollen Dialog finden.

In Frankfurt-Bockenheim geboren, ist ihre Kindheit durch eine multikulturelle Umgebung geprägt. Ein spannender Konfirmandenunterricht hat ihren Wunsch Pfarrerin zu werden geprägt. In verschiedenen Städten studierte Gauland Theologie. Damit fing auch ihre Begeisterung für Ökumene und den interkulturellen Dialog an. Im Rahmen ihres Studiums verbrachte sie ein Jahr in Rom und vertiefte dort an der Valencia Fakultät Theologischen Fakultät der Waldenser sowie an verschieden katholischen Fakultäten ihre Kenntnisse. Das Vikariat absolvierte sie in Pfungstadt. Für ihr Spezialvikariat zog es Gauland nach Nairobi, die Hauptstadt Kenias. Dort arbeitete sie, entsendet von Brot für die Welt, unter anderem beim afrikanischen Kirchenrat  und eine Organisation, die sich gegen Menschenhandel einsetzt. Ihre ersten Stellen als Pfarrerin hatte sie in Rüsselsheim und Langen.

Ihr Name lässt aufhorchen. Als Tochter des AfD Politikers Alexander Gauland wird sie oft mit den politischen Standpunkten ihres Vaters konfrontiert. „Dass ich anderer Meinung als mein Vater bin, ist völlig klar. Zu meinem Verhältnis zu ihm sage ich allerdings nichts mehr“, erklärt die 37jährige, „Ich werde meine neue Stelle mit den Inhalten füllen, die ich für richtig halte. Für mich gehören alle drei großen Religionen gleichermaßen und gleichberechtigt zu Deutschland.“ Sie finde es wichtig, dass sich die Religionen miteinander unterhalten und auf einander zugehen. Dabei solle sich der Dialog nicht nur auf der theologischen Ebene bewegen, sondern auch in den Blick nehmen, was es in Mainz für ein gutes Miteinander braucht.

Zu ihrer halben Stelle in Mainz ist Gauland mit einer viertel Stelle in Langen tätig und übernimmt dort Vertretungsdienste.

Ihre erste öffentliche Veranstaltung hat Gauland am 6. September bei der interkulturellen Woche in Mainz. Unter dem Titel „Gute Nachbarschaft“  findet im 9 Uhr im Jugend- und Kulturzentrum (Goethestraße 7, 55118 Mainz) ein interkulturelles Frauenfrühstück statt. Dabei wird diskutiert was Nachbarschaft bedeutet und was für das Zusammenleben wichtig ist. Die Teilnahme ist kostenlos.

Ein weiterer Höhepunkt wird die Verleihung des Ökumenepreises am 6. November um 19 Uhr in der Josefskapelle des Mainzer Altenheims. Der Ökumenepreis wird gemeinsam vom evangelischen und katholischen Dekanat alle zwei Jahre für herausragende ökumenische Projekte in Mainz vergeben.

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