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222 Jahre evangelisch in Mainz

Nicole Weisheit-Zenz

222 Jahre Evangelisch in Mainz: Zu diesem Anlass hat das Evangelische Dekanat Mainz zu einer Andacht und anschließender Party mit Sekt und Eis im Garten der Altmünsterkirche eingeladen. Hier hatte vor genau 222 Jahren, am 2. Mai 1802, die erste Mainzer evangelische Gemeinde ihren ersten Gottesdienst gefeiert.

„Nun danket alle Gott“: Schon damals wurde das bekannte Kirchenlied gesungen. Begleitet wurde es nun von Arno Krokenberger an der Orgel. Der neue Dekanatskantor und Kirchenmusiker an der Christuskirche stellte sich damit musikalisch vor. Zum feierlichen Anlass spielte er auch eigene Improvisationen mit beeindruckender Klangfülle.

„Mutig, entschlossen und gesegnet“ zu sein, diese Hoffnung fasste Pfarrer Hendrik Maskus in Worte. An den Anfang der Andacht stellte er auch den Wunsch, Kirche möge fröhlicher sein und lockerer, auch etwas närrischer. „Schön ist die Stadt und voller Putz, weil sie steht unter Gottes Schutz“: So heißt es in Psalm 46, den Stadtjugendpfarrer Matthias Braun in Reimform vortrug. Seine eigenen Übertragungen sind nachzulesen im neuen Buch „Wie Mainzer beten“.

„Im Schatten des Doms“, also in einer über Jahrhunderte hinweg katholisch geprägten Stadt evangelisch zu sein, sei damals ein mutiger Schritt ins Ungewisse gewesen, erinnerte Pfarrerin Inga Kreusch. Auch heute sei vieles vage und ungewiss, fasste sie im Gebet zusammen, mit der Bitte, Gott möge in der derzeitigen Situation Menschen und Gemeinden leiten und begleiten.

Miteinander Kirche sein: Der Wille dazu sei bei den ersten Protestanten in Mainz sehr stark gewesen, erklärte Dekan Andreas Klodt. In seiner Ansprache erinnerte er an die geschichtlichen Umstände: Der Wunsch, auch in Mainz evangelische Gottesdienste feiern zu können, habe vom ersten Antrag bis zur Umsetzung einige Jahre gebraucht. Beharrlichkeit und langer Atem sei nötig gewesen. Dies zeige, dass man sich auch heutzutage selbst von Rückschlägen nicht von dem abbringen lassen sollte, was man wirklich will, was einem wichtig ist. Am Herzen lagen den ersten Gemeindemitgliedern auch die Mitmenschen: „Lasst uns aufeinander achthaben und einander anspornen zur Liebe und zu guten Werken“, so lautete der Bibelvers im ersten evangelischen Gottesdienst in Mainz. Zudem gab es finanzielle Unterstützung in Notlagen. Ein weiterer Wunsch von einst ist ebenfalls zeitlos gültig: nach Toleranz und gutem Miteinander.

Statt Intoleranz die Sinne zu schärfen für die Vielfalt in Mainz: Dieses Anliegen wurde auch in die Fürbitten mit aufgenommen. Neben der Hilfe in Kriegs- und Krisengebieten sei es wichtig die Demokratie zu stärken, auch mit Blick auf die bevorstehenden Wahlen. Gern nutzten danach viele haupt- und ehrenamtlich Aktive die Gelegenheit mit anderen ins Gespräch zu kommen. Musikalisch begleitet wurde das fröhliche Beisammensein bei Sekt und Eis von entspannten Klängen. Zu Gast in Altmünster war das Trio „Soul Jazz Dream“ mit Chris Zimmer, der Flöte und Saxophon spielte, David Meisenzahl am Schlagzeug und Ulf Kleinert am Keyboard.

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