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Mainz gegen Rechts

Armin ThomasDekan Andreas Klodt bei der Demo gegen den Naziaufmarsch

Der von der rechtsextremen „Neue Stärke Partei“ (NSP) angemeldete Marsch durch die Mainzer Innenstadt ist am Samstag von gut 3000 Gegendemonstranten verhindert worden. Gemeinsam mit dem Bündnis „Mainz solidarisch“ hatten auch die evangelische und katholische Kirche in Mainz aufgerufen, sich an der Gegendemonstration zu beteilgen.

Armin Thomas"Mainz ist bunt" - Demonstranten bei der Demo

In Mainz ist kein Platz für rechte Aufmärsche. Das machten rund 3000 Demonstrantinnen und Demonstranten am Samstag, 16. Juli, auf mehreren Kundgebungen rund um den Hauptbahnhof deutlich. Dazu hatte das Bündnis “Mainz solidarisch“ unter dem Motto „Kein Nazi-Aufmarsch in Mainz! Wir stellen uns Quer!“ aufgerufen. Es besteht aus rund 60 Organisationen, darunter Gewerkschaften und Parteien, der Stadtjugendring, Omas gegen Rechts, Antifa-Gruppen aus mehreren Städten und auch das Evangelische Dekant.

Die Stimmung bei den Gegendemonstrationen war von Beginn an sehr friedlich und entspannt. Doch es fehlte nicht an klaren Worten. So erinnerte der Mainzer Oberbürgermeister Michael Ebling auf der zentralen Kundgebung in der Schottstraße, dass die Geschichte der Stadt Mainz auch gezeigt habe, wohin Rechtsradikalismus geführt hat, wenn man ihn nicht konsequent bekämpft. Auch in den 20er- und 30-Jahren hätten die rechten Aufmärsche mit kleinen Teilnehmerzahlen begonnen. Doch die Rechtsradikalen hätten ihren Siegeszug angetreten. „Er endete in Barbarei und brachte Millionen Menschen in die Gaskammern.“ Wer offen Nazi-Parolen ausspreche, habe in Mainz keinen Platz. Ebling rief: „Sie können ihren braunen Rucksack wieder einpacken und die Heimreise antreten!“

Der evangelische Dekan Andreas Klodt im Namen der katholischen und evangelischen Kirche und formulierte drei Thesen: „Erstens: Liebe deine Mitmenschen. Hass säen ist Sünde. Zweitens: Alle Menschen haben gleiche Rechte. Ein angebliches Recht des Stärkeren ist Sünde. Drittens: Vor Gott sind alle Menschen gleich. Rassismus ist Sünde und hat in unserer Stadt keinen Platz!“ Auch eine Gruppe aus dem Katholischen Dekanat Mainz nahm an der zentralen Kundgebung teil.

Der geplante Marsch der „NSP“ in die Innenstadt kam nicht zustande. Dies wertete Roland Schäfer, Vorsitzender des Vereins Rheinhessen gegen Rechts, als Erfolg, sagte aber auch: „Wir müssen die Bedrohung ernst nehmen.“ Kleine rechtsextreme Parteien wie die „NSP“ seien ein Sammelbecken von gewaltorientierten Rechtsextremen geworden. „Daher fordern wir ein konsequentes Verbot dieser Parteien.“

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