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Engagement aus dem Glauben heraus

Juliane DielWissenschaftsminister Prof. Dr. Konrad Wolf übergibt das Bundesverdienstkreuz an Dr. Birgit Pfeiffer

Als Anerkennung ihrer langjährigen Verdienste um die Gesellschaft, vor allem im kirchlichen Bereich hat Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier das Verdienstkreuz am Bande der Bundesrepublik Deutschland an Dr. Birgit Pfeiffer verliehen. Die Bandbreite ihres Engagements reicht von ihrer Arbeit im Bereich der Evangelischen Kirche über ihre Tätigkeiten in der Ökumene, der Frauenförderung bis hin zur Mitarbeit in verschiedenen Kulturstiftungen und -vereinen.

„Ich finde es bemerkenswert, was Menschen, die diese ehrenvolle Auszeichnung erhalten, in ihrem Leben leisten und wie sie sich mit all ihrer Kraft einsetzen. Für diese Menschen sind Sie, liebe Frau Dr. Pfeiffer, ein Paradebeispiel. Ihr ehrenamtliches Engagement sucht seinesgleichen. Die heutige Auszeichnung soll Ihnen unsere Dankbarkeit und Anerkennung vermitteln“, unterstrich Wissenschaftsminister Prof. Dr. Konrad Wolf anlässlich der Verleihung der Verdienstmedaille, der die Auszeichnung in Vertretung übergab.

„Ich fühle mich sehr geehrt und finde es schön, dass mein ehrenamtliches Engagement durch das Bundesverdienstkreuz höchste Anerkennung erlebt“, freut sich Pfeiffer über die Auszeichnung. „Ehrenamt gehört für mich seit der Konfirmation einfach zu meinem Leben dazu,“ erklärt die 59jährige ihr langjähriges Engagement. Nach kirchlicher Jugendarbeit in ihrer Heimatgemeinde in Württemberg und einem Freiwilligen Sozialen Jahr vor dem Medizinstudium nahm sie nach dem Umzug nach Mainz und der Familiengründung ihr ehrenamtliches Engagement in der Kirche wieder auf. „Ich setzte die zeitlichen Möglichkeiten, die ich hatte, fürs Ehrenamt ein, ich kann einfach nicht anders!“

Seit 1997 ist Birgit Pfeiffer in der Evangelischen Melanchthongemeinde im Kirchenvorstand, seit 2001 im Dekanatssynodalvorstand, dessen Vorsitz sie seit 2004 innehat. In diesen Jahren konnte Pfeiffer zusammen mit dem Vorstand viel bewegen. In der Kaiserstraße wurde das Haus der evangelischen Kirche etabliert, im städtischen Altenheim konnte die Josefskapelle als ökumenische Kapelle eingerichtet werden, das Angebot der Familienbildung wurde ausgeweitet und das Projekt „wellcome“ zur Unterstützung von Familien aus der Taufe gehoben. Sie gab den Anstoß für regelmäßige Treffen der Ökumenebeauftragten und für den alle zwei Jahren von den beiden Dekanaten verliehenen Ökumenepreis. Zwei innovative Kooperationsprojekte mit der Diakonie konnten dank ihrer persönlichen Initiative in Mainz-Gonsenheim und im Münchfeld umgesetzt werden – um nur einige der vielen Projekte zu nennen. Ihre jüngste Initiative war die Gründung eines Fördervereins für den Alten Dom St Johannis mit dem Ziel, Menschen für ihn zu begeistern und seine Erforschung sowie die Wiederherstellung als Kirchenort zu begleiten und zu unterstützen.“ Dekan Andreas Klodt ist dankbar über den großen Einsatz: „Dr. Birgit Pfeiffer bringt für Gremien Teamgeist, bei Entscheidungen Klarheit und in langwierigen Prozessen die notwendige Hartnäckigkeit mit. Ein so vielfältiges, breit aufgestelltes Engagement ist etwas Besonderes! Es hat viel mit ihrem christlichen Glauben zu tun, der ihr Kraft und Halt gibt.“

Auch auf gesamtkirchlicher Ebene engagiert sich Pfeiffer. Sie ist seit zehn Jahren Mitglied in der Kirchensynode der EKHN, war sechs Jahre dort im Präsidium und davon drei Jahre auch Mitglied der Kirchenleitung. In der Diakonie Hessen war sie mehrfach stellvertretende Leitung der Mitgliederversammlung und beratendes Mitglied des Aufsichtsrats. „Ich möchte als Christin in der Welt erkennbar sein und mich in die Gesellschaft einbringen“, beschreibt sie ihre Motivation, „Evangelischer Glaube bedeutet für mich die Freiheit zu haben, sich einbringen zu dürfen, und andererseits auch Verantwortung, meine Gaben und Möglichkeiten dafür zu nutzen.“ Dr. Ulrich Oelschläger, Präses der EKHN, nahm die Verleihung des Bundesverdienstkreuzes zum Anlass Birgit Pfeiffer für ihren Einsatz zu danken und überbrachte auch Glückwünsche des Kirchenpräsidenten Dr. Volker Jung.

Doch nicht nur die kirchlichen Themen liegen der engagierten Medizinerin am Herzen, auch für die Frauenrechte setzt sie sich sowohl beruflich, als Gleichstellungsbeauftragte in der Unimedizin Mainz, als auch in ihrer Freizeit ein. So gründete sie zusammen mit Mainzer Wissenschaftlerinnen einen Verein zur Förderung von Frauen in der Wissenschaft an der Universitätsmedizin Mainz und ist im Vorstand des Mainzer Zonta-Clubs, einem Frauenserviceclub zur Förderung von Frauen und Mädchen. „Ich glaube, dass die Kompetenzen und Perspektiven von Frauen stärker in unserer Gesellschaft eingebracht werden sollen, dafür braucht es Räume und Chancen “, erklärt Pfeiffer. Ihr Fazit: „Ehrenamt tut doppelt gut, dem Anliegen, für das man sich einsetzt, und auch sich selbst.“

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