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Essen teilen, Umwelt schonen - Fairteiler-Schrank in Laubenheim

Am evangelischen Gemeindezentrum in Mainz-Laubenheim ermöglicht ein Fairteiler-Schrank, überschüssige Lebensmittel unkompliziert zu teilen und vor der Verschwendung zu bewahren. Mit einem Festessen aus geretteten Speisen, einer Ausstellung zum Thema Ernährung und dem Film „10 Milliarden – Wie werden wir alle satt?“ wurde er eröffnet.

Es duftete nach frisch gebackener Pizza im evangelischen Gemeindezentrum in Laubenheim, zum Aktionsabend mit Eröffnung des neuen „Fairteiler“-Schranks. Auf dem Buffet standen auch Brot, süße Köstlichkeiten und Obstsalat bereit – Lebensmittel, die sonst im Müll gelandet wären. Gern nutzten Gäste aller Generationen die Gelegenheit, gemeinsam die geretteten Lebensmittel zu genießen und ins Gespräch zu kommen über das Teilen von Ressourcen. Der neue Fairteiler-Schrank am Eingang soll das ermöglichen: Lebensmittel, die noch gut sind, doch in Geschäften nicht mehr verkauft werden, oder die privat übrig sind, werden nun hier geteilt.

Die Idee entstand aus dem Wunsch heraus, auch vor Ort ein sichtbares Zeichen gegen die Verschwendung und für Nachhaltigkeit zu setzen. Die Initiative „Laubenheim macht“ nahm sich dem Anliegen an. Am 3. Oktober nutzte eine kleine Gruppe den Feiertag, um den Schrank aus stabilem Holz zu bauen, mit Dach als Schutz vor Regen. Stolz auf das schöne Ergebnis ist auch Miriam Heil, die beruflich in der Fachstelle Bildung und gesellschaftliche Verantwortung des evangelischen Dekanats Mainz tätig ist und sich in ihrer Freizeit in Laubenheim engagiert. Ein wetterfester Anstrich und Klarsichtboxen, in die fair geteilte (daher der Name) Lebensmittel eingestellt werden, folgen noch. Doch ab sofort kann der Schrank genutzt werden, um einen Beitrag zu mehr Solidarität und einem wertschätzenden Umgang mit Lebensmitteln zu leisten.

So funktioniert der Fairteiler-Schrank

Die Nutzung des Schranks ist denkbar einfach: Lebensmittel-Retter und alle, die privat etwas übrig haben, können dies hineinlegen – und wer etwas braucht, darf sich bedienen. Auf einem Aushang neben dem Schrank wird erklärt, welche Lebensmittel eingestellt werden dürfen. Es sollten verschlossene Packungen sein, selbst zubereitete Speisen oder Kühlwaren gehören nicht in den Schrank. Möglich ist dagegen, dass Menschen, die zur Erntezeit viel Obst und Gemüse im Garten haben, etwas davon abgeben. Das Prinzip hat sich bereits in einigen anderen Mainzer Stadtteilen bewährt, da Menschen unabhängig von ihrer finanziellen Situation die Gelegenheit nutzen können um Lebensmittel zu teilen, für die keine strengen Regeln zur Haltbarkeit gelten. Der Schrank ist bewusst keine regelmäßige Abgabestelle. Vielmehr bietet es sich an, öfter mal einen Spaziergang zu machen, frische Luft zu tanken und zu schauen, ob etwas darin steht. Angelika Jahnke, die sich im Kirchenvorstand für das Projekt stark gemacht hatte, und Gabriele Müller vom Ortsbeirat lobten das Engagement und teilten die Hoffnung, dass sorgsam mit dem Schrank umgegangen wird. Auch wer sich ehrenamtlich engagieren möchte, ist willkommen.

Ausstellung und Kino in der Kirche

Neben der kulinarischen Eröffnung des „Fairteilers“ wurde in der Laubenheimer Gemeinde eine Ausstellung gezeigt, die sich mit dem Thema globale Ernährung auseinandersetzt. Sie widmet sich Aspekten wie Wasserverbrauch oder dem Kontrast aus Hunger und Übergewicht. Interessierte Kirchengemeinden, die diese Schautafeln ebenfalls ausleihen möchten, können sich an Miriam Heil wenden, die zum Umdenken aufruft: „Wir konsumieren unsere Erde kaputt, denn wir verbrauchen viel zu viele Ressourcen, ohne dass sich die Natur regenerieren kann.“ Auch der Film „10 Milliarden – Wie werden wir alle satt?“ beschäftigte sich mit der Frage, wie die wachsende Weltbevölkerung ernährt werden kann und regte dazu an, selbst aktiv zu werden.

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