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„Glaube und Hoffnung weitergeben“

Nicole Weisheit-ZenzPfarrerin Violetta Gronau (zweite vorne von links) wurde von Propst Dr. Klaus-Volker Schütz (mittlere Reihe rechts außen) feierlich ordiniert. Präses Dr. Birgit Pfeiffer (vordere Reihe rechts außen), die Vorsitzende des Kirchenvorstands Ebersheim Anne Schaar (vordere Reihe links außen) und viele Wegbegleiter überbrachten ihre Glückwünsche.

In ihren beiden Gemeinden Ebersheim und Zornheim hat sich Pfarrerin Violetta Gronau gut eingelebt, trotz aller Herausforderungen der Pandemie-Zeit. Nun wurde sie von Propst Dr. Klaus-Volker Schütz feierlich ordiniert.

„Pfarrerin zu sein ist mein Traumberuf“, sagt Violetta Gronau und strahlt. Als Pfarrerstochter hat sie diesen in allen Facetten kennengelernt, von klein auf – eine prägende Erfahrung. Feierlich wurde sie nun dazu berufen. Seit 1. Juni 2020 ist sie bereits auf ihrer ersten Pfarrstelle tätig, in den evangelischen Kirchengemeinden Mainz-Ebersheim und Zornheim. Corona-bedingt musste die Ordination verschoben werden. Am 6. Juni war es möglich, in kleinem Rahmen vor Ort zu feiern. Die katholische Gemeinde in Zornheim stellte dafür ihre große Kirche zur Verfügung. Auch online verfolgten viele den Gottesdienst mit.

Von der Bibel zum Hier und Heute spannte sich gedanklich der Bogen in Lesungen, Predigt und Ansprachen. Die Heilige Schrift sei eine Richtschnur für ihren Auftrag, im Dienste der öffentlichen Verkündigung, erklärte Dr. Klaus-Volker Schütz. „Gott ist da, ob es gerade leicht ist oder eine Last“, betonte der Propst für Rheinhessen und das Nassauer Land. Glaube und Hoffnung weiterzugeben, „zur Ehre Gottes und zum Besten der Menschen“ tätig zu sein, das versprach Violetta Gronau. Assistentinnen und Assistenten gaben ihr Segenswünsche mit für ihren Dienst. Dass sich der Himmel öffne – das anschauliche Bild aus einem irischen Gruß griff Christoph Kiworr auf, ihr Lehrpfarrer in der Maria Magdalena-Gemeinde Drais-Lerchenberg.

Der Kirchenchor grüßte digital. Persönlich ausgewählt waren Lieder, die live dargeboten wurden, von Menschen, die ihr viel bedeuten, ob Familienmitglieder, Partner oder Freunde. „Mit allen Stücken verbindet mich ein Stück Lebensweg“, berichtete die 32-Jährige, die aus der Wetterau stammt. Nach Abitur und Freiwilligenjahr auf einem niederländischen Bio-Bauernhof studierte sie Theologie in Frankfurt und Münster. Spezialvikariate absolvierte sie in der Klinikseelsorge der Uniklinik Mainz, in den Hospizen Oberursel und Drais und bei einem Bestatter in Frankfurt.

So vielfältig wie Musik, die sie liebt, sollte auch Kirche sein, beschrieb Violetta Gronau in ihrer Predigt. Darin zeichnete sie die biblische Geschichte von Jona nach, der Gottes Auftrag zunächst nicht annehmen und fliehen wollte. Aus stürmischer See wurde er von einem großen Fisch gerettet und an ein neues Ufer gebracht. „Ich erlebe Jona als einen von uns“, sagte sie und sprach vom „allzu Menschlichen“ in vielen Situationen, die ihr im Beruf begegnen. Auf Gott vertrauen, so stürmisch es auch werden mag: Diese Botschaft will sie weitertragen und nah bei anderen sein, als Ansprechpartnerin für alle Zeiten des Lebens. Seelsorge, Sakramente und Gottesdienste liegen ihr am Herzen. Zudem möchte sie für die Kirche in besonderen Zeiten Chancen sehen, um offen zu sein, Gewohntes zu hinterfragen, Neues zu wagen, mit Menschen aller Generationen.

Geduld und Vertrauen, dass Gott da ist und Veränderungen bewirken kann, wünschte Präses Dr. Birgit Pfeiffer vom evangelischen Dekanat Mainz. Engagierte zu gewinnen fällt Violetta Gronau offenbar leicht. Geschätzt wird die junge Pfarrerin als herzliche, zugewandte Frau – das wurde deutlich in weiteren Grußworten. Dankbarkeit kam zum Ausdruck für das erste gemeinsame Jahr in ihren Gemeinden Mainz-Ebersheim und Zornheim, die sich künftig aufeinander zubewegen. Dies sei wie „urbi et orbi, ein Segen für Stadt und Landkreis“, fand Dekan Andreas Klodt ein treffendes Bild für den besonderen Zuschnitt der Pfarrstelle. Auch ökumenische Zusammenarbeit hat hier Tradition. „Wir sind auf einem guten gemeinsamen Weg“, lobte Pfarrer Hubert Hilsbos, ihr katholischer Amtskollege. Zuversichtlich schauen auch im Rheinhessischen viele darauf, Gottesdienste wieder öfter in Präsenz feiern zu können – eines Tages wieder mit „vollem Haus“.

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