AngeboteÜbersicht
Menümobile menu

„Hier bin ich!“

Foto: Karin WeberFOTO (von links):
Pfarrerin Ulrike Windschmitt (Klinikseelsorgerin an der Unimedizin Mainz), Judith Seliger, Pastoralreferent Steffen Knapp, Hiltrud Barth, Karin Talg, Dekan Andreas Kloth, Gabriele Feil, Pfarrer Dr. Jürgen Janik und Pastoralreferentin Heike Knögel versammeln sich nach dem Gottesdienst vor der evangelischen Klinikkapelle der Unimedizin Mainz.

Mit offenem Ohr und einem freundlichen Blick wenden sie sich erkrankten Menschen zu: Die Ehrenamtlichen im Besuchsdienst der evangelischen und katholischen Klinikseelsorge.

Dekan Andreas Klodt und Pfarrer Dr. Jürgen Janik beauftragten am zweiten Sonntag nach Ostern neue ehrenamtliche Mitarbeiterinnen im Rahmen eines feierlichen Gottesdiensts in der evangelischen Klinikkapelle der Unimedizin Mainz.Fünf Frauen haben sich vor acht Monaten auf den Weg gemacht, um sich im Besuchsdienst der Klinikseelsorge ausbilden zu lassen – zunächst in theoretischen Einheiten. Ab Januar absolvierten die fünf ehrenamtlich Engagierten erste Dienste auf den Stationen. Für Hiltrud Barth, Gabriele Feil, Judith Seliger und Karin Talg endete ihre Ausbildung mit der feierlichen Beauftragung am 23. April 2023, die für die Patienten im Klinik-TV übertragen wurde. Katharina Eller, die den Kurs ebenfalls absolviert hatte, konnte an der Einführung im Rahmen des ökumenischen Gottesdienstes nicht teilnehmen und wird später in ihr Ehrenamt eingeführt. Empathische Gespräche mit Patienten, offene Begegnungen und aktives Zuhören gehören zur seelsorgerischen Begleitung durch die Ehrenamtlichen. „Es sind Menschen, die offen sind für Gottes Wort. Menschen, die einfach da sind, mit freundlichem Blick und offenem Ohr“, sagte Pfarrer Dr. Jürgen Janik. Sie lassen sich permanent auf persönliche Krisen ein. Dabei nehmen sie sich Zeit und wenden sich den Patienten oder deren Angehörigen empathisch zu. Der unentgeltlich tätige Besuchsdienst, machte der Pfarrer klar, gehe achtsam und sensibel mit persönlichen Angelegenheiten um und unterliege der seelsorgerischen Schweigepflicht. Dekan Andreas Klodt machte deutlich, dass beide großen Kirchen den Besuchsdienst gemeinsam entsenden und damit die Verpflichtung übernehmen, die Ehrenamtlichen zu begleiten. Zum Sonntag Misericordias Domini gab er den Ehrenamtlichen einige Gedanken mit auf den Weg: „Gott hat ein mitleidendes Herz – das ist eines der schönsten Bilder Gottes: Er ist barmherzig und voller Liebe.“ Die ehrenamtlich Aktiven, so Andreas Klodt, setzten sich im Dienst für andere ein, mit ihrer Stärke und Kreativität, aber auch mit ihrer Sprachlosigkeit und Verletzlichkeit. Sie seien für Menschen da, die Heilung und Zuspruch suchen, und stellten zur Verfügung, was anderen gut tut: ihren Besuch, ihre Zeit. „Hier bin ich! Das sind Ihre Worte, Ihr Schweigen. Dazu manchmal ein biblisches Wort.“ Die neuen Mitarbeiterinnen haben bereits erste Erfahrungen im Klinikalltag gesammelt und berichteten, weshalb sie sich auf den Weg in dieses Ehrenamt gemacht haben: Hiltrud Barth musste bisher sowohl in ihrem Beruf als auch im Ehrenamt viel sprechen. „Ich möchte nicht mehr reden, sondern zuhören, für andere da sein und Ruhe verbreiten“, sagte sie. Beruflich in der Neurochirurgie tätig, kennt Gabriele Feil den Klinikalltag. Sie möchte künftig Menschen in schwierigen Situationen begleiten und dabei Themen wie Krankheit, Tod und Trauer, Schmerz und Verlust nicht ausklammern: „Themen, die zum Leben gehören.“ Judith Seliger studiert Evangelische Theologie und mag an ihrem neuen Ehrenamt, dass sie „Menschen in besonderen Situationen begleiten und ihnen zuhören darf“. „In 2020/21 war ich selbst monatelang schwer erkrankt“, sagte Karin Talg. Dabei habe sie Pfarrerin Ulrike Windschmitt als Klinikseelsorgerin kennengelernt. „Das hat mich gestützt, gut getan und in mir den Impuls freigesetzt, etwas zurückzugeben.“ Ulrike Windschmitt arbeitet als evangelische Klinikseelsorgerin in der Mainzer Universitätsmedizin. Sie erläutert, das ökumenische Team der Hauptamtlichen in der Klinikseelsorge werde durch den geschulten Besuchsdienst unterstützt. Seit 2012 werden die Ehrenamtlichen nach einem gemeinsam erarbeiteten Curriculum ausgebildet, in diesem Jahr verantwortet von Pastoralreferent Steffen Knapp und Pastoralreferentin Heike Knögel. Die Kursleiter stehen dem Besuchsdienst für Gespräche zur Verfügung, Supervision wird gewährleistet. Mit der Amtseinführung werden die Ehrenamtlichen auf fest abgesprochenen Stationen ihren Besuchsdienst tun, hierbei sind sie im engen Kontakt mit den hauptamtlichen Seelsorgerinnen und Seelsorgern, die gleichzeitig deren Ansprechpartner sind.
INFO: www.unimedizin-mainz.de/klinikseelsorge

Diese Seite:Download PDFDrucken

to top