AngeboteÜbersicht
Menümobile menu

Jugendkirchentag

SJPAWie sieht die perfekte soziale Stadt der Zukunft aus?

Futuranien: Das Land der Zukunft, das Land der Gerechtigkeit. So hieß der Themenpark auf dem Jugendkirchentag (JKT), den das Ev. Stadtjugendpfarramt Mainz und die Evangelische Jugend Mainz mit Inhalt füllten. Dabei haben sich rund 25 Mainzer Jugendliche inhaltlich dem Thema Soziale Gerechtigkeit zugewandt: Wie kann man als Hartz IV Empfänger mit 5€ pro Tag den Wocheneinkauf meistern? Wie sieht die perfekte soziale Stadt der Zukunft aus? Wie säen wir Frieden?

SJPAAuch der Kirchenpräsident Volker Jung half bei der Herstellung von Bienenpralinen, die Gärten zum Blühen bringen.

Für die erste Frage wurde eine 5hoppingtour entworfen. Die Aufgabe war, für 35€ einen Wocheneinkauf für eine Person zu gestalten. Das ist möglich. Aber die Einschränkungen und der Verlust an Wahlfreiheit sind gewaltig. Egal, ob die Besucher 14 oder 40 waren: Immer hat sich ein Gespräch angeschlossen mit dem klaren Tenor „Das ist viel zu wenig.“

Die soziale Stadt von morgen ist regelmäßig mit bunten Bauklötzen entstanden. Dabei zeigte sich: Die perfekte Lösung wird es nicht geben. Wohngebiete, Industrie und Freizeitbereiche sind mal mehr, mal weniger auseinander gefallen. Einen spannenden Blick in die Zukunft der Kirchen und Religionen gab es inklusive: Religiöse Versammlungsstätten wandern eher in die Randbezirke der Städte, wo auch der Nahversorger wartet. Mithin wird Religion zwischen Freizeit und Abholservice verortet.

Frieden zu säen, ist zurzeit nötiger denn je. Eine selbstgebaute Friedenstaube aus Mainz stand deshalb symbolisch am Eingangsbereich des Themenparks. Ihr Federkleid bildeten Brottüten voller Bienenpralinen oder Seedbombs. Dabei handelt es sich um kleine Erdklumpen, die Blumensamen enthalten. Auf einen langweiligen Grünstreifen oder ein braches Stück Erde geworfen, zerbrechen sie, geben ihre Samen frei und erblühen in den folgenden Monaten. Selbstverständlich konnten vor Ort weitere Bienenpralinen angefertigt werden. Auch der Kirchenpräsident und die stellvertretende Kirchenpräsidentin haben fleißig mitgerollt.

Fünf Mainzer Jugendlichen verarbeiteten viele dieser Fragen und Probleme in einem Jugendgottesdienst, den 360 Menschen auf einem Schiff auf dem Rhein feierten. „In Justice“ hieß der Gottesdienst, der damit spielte, dass Ungerechtigkeit und gerecht zu handeln eng beieinander liegen können. Aus der Bibel hat das junge Team zwischen 19 und 24 dabei zwei Aufträge gezogen: erstens auf jugendpolitischem Wege immer wieder auf ungerechte Zugänge zu Bildung, Freizeit und Ernährung hinzuweisen. Und zweitens im Einzelfall zu helfen. Stichworte sind Weihnachten im Schuhkarton, Geschenkbäume vor Supermärkten oder ein Almosen, weil Gott von den Menschen erwartet, dass sie sich anrühren lassen.

Der JKT 22 stand insgesamt unter dem Motto „Heute.Zusammen.Für Morgen.“ und stellte sich nicht nur in Futuranien den Fragen nach der gesellschaftlichen Zukunft. In Identitown gab es eine umfangreiche Ausstellung zum Thema sexuelle Lebenswelten und selbstbestimmter Buntheit. Digitopia ermöglichte mit VR-Brillen der digitalen Transformation unmittelbar nachzuspüren. Konzerte, Gottesdienste und Partyangebote rundeten das Angebot ab, von dem eine Teilnehmerin sagte: „Man wächst hier im Glauben.“

Und das ist fürs Morgen doch wirklich eine gute Perspektive.

Diese Seite:Download PDFDrucken

to top