Kinderkriegen trotz Klimakatastrophe?
Ev. Dekanat Mainz/Soli JournoVerena Keßler im Gespräch mit Miriam Heil, Fachstelle Gesellschaftliche Verantwortung und Bildung im Evangelischen Dekanat Mainz, und Sarah Eßel, Referentin Frauenarbeit im Landesverband.22.10.2024 l_niem Artikel: Download PDF Drucken Teilen Feedback
Ev. Dekanat Mainz/Soli JournoDer Roman „EVA“ von Verena Keßler bietet viel Stoff für Diskussionen. Hier in der Diskussion mit Parents for Future und Besucher*innen der Lesung.Darmstadt, 22. Oktober 2024. „Junge Frauen dürfen mit ihren Sorgen und Hoffnungen bezüglich der Kinderfrage nicht allein gelassen werden“, so die Überzeugung von drei Teilnehmer*innen an einem der Diskussionstische. Auf der Veranstaltung „Kinder, Klima und Kopfzerbrechen“ am vergangenen Freitag in der Evangelischen Christuskirche in Mainz diskutierten die Teilnehmenden angeregt an drei Diskussionstischen mit Klimaaktivist*innen von der „Letzten Generation“, „Parents for Future“, „Psychologists for Future“, „Omas und Opas for Future“, Theolog*innen sowie Berater*innen der Diakonie Rheinhessen. Der Landesverband Evangelische Frauen in Hessen und Nassau hatte gemeinsam mit dem Evangelischen Dekanat Mainz dazu eingeladen, sich mit der Frage zu beschäftigen, wie sich die Klimakatastrophe auf die Kinderfrage auswirkt. Die Veranstaltung war ein Angebot im Rahmen des Projekts Maybe Baby, mit dem der Landesverband FILNTA* ein Jahr lang die Möglichkeit bietet, sich mit der Kinderfrage auseinanderzusetzen.
Die Diskussion fand im Anschluss an eine Lesung mit der Schriftstellerin Verena Keßler statt. Auch in ihrem Roman „Eva“ setzt sie sich mit der Frage nach Kinderwunsch und den Herausforderungen der Elternschaft auseinander. „Keßler hat die Komplexität des Themas auf vier sehr unterschiedliche Frauen aufgeteilt. Dabei erzählt sie einfühlsam und behutsam von den unterschiedlichen Lebensentwürfen ihrer Protagonistinnen“, sagt Sarah Eßel, Referentin Frauenarbeit im Landesverband Evangelische Frauen in Hessen und Nassau. „Sie gibt den Ambivalenzen in diesem Lebensabschnitt Raum, die geprägt sind von den eigenen Wünschen, fremden Erwartungen und globalen Krisen wie der Klimakatastrophe.“ „Durch Verena Keßlers Art und Weise zu lesen, sind mir die Schicksale der vier Frauen richtig nahegekommen“, zeigte sich eine Teilnehmerin begeistert.
Ist es in diesen Zeiten unverantwortlich, ein eigenes Kind zu bekommen? Oder sind Kinder vielmehr gerade ein Zeichen der Hoffnung? Diese Fragen blieben am Ende offen. Einig waren sich die Teilnehmenden aber darin, dass es an uns liegt, das Ruder herumzureißen – und diese Welt für künftige Generationen als lebenswerten Ort zu erhalten.
Möglich wurde die Veranstaltung durch die Kooperation mit der Heinrich Böll Stiftung Rheinland-Pfalz, der Katharina-Zell-Stiftung und der Arbeitsgemeinschaft für Erwachsenenbildung der EKHN.
„Kinder, Klima und Kopfzerbrechen“ ist Teil des Projekts Maybe Baby des Landesverbands Evangelische Frauen in Hessen und Nassau. Mit dem Projekt ermöglicht der Verband FLINTA*, also Frauen, Lesben, inter, nicht-binären, trans und agender Personen, sich ein Jahr lang mit der Frage „Will ich ein Kind?“ zu beschäftigen. Denn sie stehen im Spannungsfeld zwischen der Aussicht auf eine immense Mehrfachbelastung einerseits und dem vermeintlich einzigen Weg zu erfüllendem Lebensglück andererseits ganz schön unter Druck. Mit Workshops, einer Social Media-Kampagne und Talkformaten bietet Maybe Baby ihnen einen ergebnisoffenen Raum und Unterstützung in ihrem Entscheidungsprozess an, professionell begleitet und im Austausch mit Menschen in der gleichen Situation.
Mehr zum Projekt unter www.evangelischefrauen.de/maybebaby
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