AngeboteÜbersicht
Menümobile menu

Läuten für den Frieden

Evangelische Maria-Magdalena-KirchengemeindeEin Mahnmahl für den Frieden: Zukünftig läutet die #Peacebell immer um 12 Uhr auf dem Mainzer Lerchenberg.

Es war ein ergreifender Moment – fünf Jahre hat die Evangelische Maria-Magdalena-Gemeinde geplant, gespart, gearbeitet und gewartet: nun ist der Glockenturm endlich fertig und es erklang das erste Geläut der #Peacebell über dem Mainzer Lerchenberg.

Das Projekt #PeaceBell wurde von Sänger und Friedensaktivist Michael Patrick Kelly ins Leben gerufen. Die Glocken werden aus eingeschmolzenen Waffen gegossen. Damit kehrt der Künstler den Prozess um, bei dem in beiden Weltkriegen mehr als 150.000 Kirchenglocken gesammelt und eingeschmolzen wurden, um daraus tödliche Waffen herzustellen. Die Evangelische Maria-Magdalena-Gemeinde auf dem Mainzer Lerchenberg hat solch eine #PeaceBell erworben, die für die Gemeinde gestaltet wurde. Im Mai 2020 wurde sie im Münsterland aus Kriegsschrott des 2. Weltkrieges gegossen. Vertreter der Maria-Magdalena -Gemeinde waren damals dabei und Pfarrer Christoph Kiworr selbst durfte die ausgedienten Waffen in den Ofen geben.

100.000 Euro Spenden sammelte die Gemeinde seitdem für den Bau des Glockenturms. Dieser wurde eigens für die #Peacebell geplant. Er ist offen gestaltet, so ist die Inschrift nach dem 5. Gebot „You shall not kill“ gut lesbar. Pfarrer Kiworr freut sich, dass die Glocke nun endlich ihren Platz gefunden hat und sieht die Botschaft als wichtiger denn je. „Der Krieg in der Ukraine hat uns vor Augen geführt, wie schnell es gehen kann, dass wieder Bomben fallen. Die Bilder von Städten in Ruinen, Toten und Verletzten, traumatisierten Kinder und Menschen auf der Flucht lassen uns nicht los“, erklärt er, „Ich glaube aber daran, dass Brücken gebaut werden können, Menschen sich die Hände reichen, Frieden werden kann. Unsere #PeaceBell ist ein Zeichen der Hoffnung. Sie selbst steht dafür, dass Veränderung möglich ist, dass Krieg und Gewalt nicht länger den Ton angeben. Sie ist aus Waffen gegossen. Was einst dem Töten diente, ruft nun zum Frieden und zum Gebet.“ Jeden Tag um 12 Uhr wird die Glocke nun als laute Stimme für den Frieden läuten. Kiworr hofft, dass der Ruf der #PeaceBell etwas bewegt, dass er hineinwirkt in den Stadtteil und das Leben der Menschen.

Viel Unterstützung bekam die Gemeinde auch von Seiten der Stadt. Michael Ebling war zu seiner Zeit als Oberbürgermeister Schirmherr des Projektes und Ortsvorsteherin Sissi Westrich begleitet die #Peacebell von Anfang an mit viel Herzblut. „Wir brauchen diesen Glockenschlag, da er uns daran erinnert, dass Krieg alles zerstört! Die große Politik können wir damit vielleicht nicht verändern, aber in unserem heterogenen Stadtteil, in dem über 30 Nationen leben, kann er uns jeden Tag ins Gedächtnis bringen, dass wir in einem guten Miteinander leben möchten“, so Westrich.

Am 8. Mai wird es eine offizielle Einweihungsfeier der #Peacebell zusammen mit einem Fest zum 50jährigen Bestehen des Gemeindezentrums auf dem Lerchenberg geben.

Diese Seite:Download PDFDrucken

to top