AngeboteÜbersicht
Menümobile menu

Lebenslanges Lernen

Juliane DielMit viel Dank und guten Worte wurde Erwachsenenbildnerin Isa Mann(Mitte vorne) von Pfarrer und Dekan i. R. Wolfgang Drewello (links vorne), Ressort-Verantwortlichem Gerhard Schernikau (links hinten), Präses Dr. Birgitt Pfeiffer (rechts hinten) und Dekan Andreas Klodt (rechts vorne) in den Ruhestand verabschiedet.

„Lebenslanges Lernen“ - das ist für Isa Mann nicht nur eine Einstellung, sondern auch ihre berufliche Passion. 36 Jahre gestaltete und prägte sie die Erwachsenenbildung im Evangelischen Dekanat Mainz. Nun wurde die dienstälteste Mitarbeiterin in den Ruhestand verabschiedet.

Viele Weggefährten begleiteten Isa Mann in ihrem Verabschiedungs-Gottesdienst, so auch Pfarrer und Dekan i. R. Wolfgang Drewello, der Anfänge der Erwachsenenbildung in Mainz begleitet und die Predigt hielt. Dekan Andreas Klodt würdigte ihr großes Engagement und ihre hervorragende Vernetzung in der Landeshauptstadt. Präses Dr. Birgitt Pfeiffer erinnerte an viele Veränderungen in den letzten dreißig Jahren. Isa Mann habe stehts neue Wege, neue Konzepte und neue Zielgruppen im Blick gehabt.  

Die Evangelische Kirche ist in Rheinland-Pfalz ein wichtiger Anbieter von Erwachsenenbildung und hat neben dem Verkündigungs- auch einen klaren Bildungsauftrag., „Der Mensch befindet sich in einem lebenslangen Lernprozess, den möchte die Evangelische Erwachsenenbildung ein Stück begleiten“, erklärt Mann, „Im Konzert mit den anderen Trägern der Weiterbildung, bringen wir die christliche Perspektive ein. Wir verbinden die Lebensfragen der Menschen mit der Theologie und wollen helfen, Antworten zu finden.“

Schmunzelnd schaut Mann zurück auf den Beginn in den 80er Jahren. Als eine der ersten Fachstellen der EKHN hatte sie 1985 zwar den Auftrag, die evangelische Bildungsarbeit in der Landeshauptstadt zu etablieren, jedoch keinerlei Ausstattung außer einem Schreibtisch im Besprechungsraum des Dekanatsvorstands im Gebäude der Christuskirchengemeinde. Das hielt sie jedoch nicht davon ab, ihr erstes kleines Programmheft - geschrieben auf der Schreibmaschine, selbst kopiert und gelocht - zu veröffentlichen. Hierin bündelte sie alle Veranstaltungen der Mainzer Kirchengemeinden und organisiere auch selbst erste Schulungen für Kirchenvorstände und Vortragsreihen. Das Programmheft ist bis heute geblieben und erscheint auch 36 Jahre später noch halbjährlich.

Nachdem die Erwachsenenbildung in die Räume der St. Johannisgemeinde umzog, organisierte Mann 1991 ihr erstes großes Projekt. Unter dem Titel „Lebensformen“ wurden ein buntes Programm mit Vorträgen, Seminaren und Diskussionsveranstaltungen zur Veränderung der Lebensform in der modernen Gesellschaft angeboten. Dabei setzte Mann von Anfang an auf eine breite Kooperation mit unterschiedlichsten Einrichtungen in Mainz. Im Laufe der Jahre gab es Veranstaltungen mit Gutenberg-Museum, dem Haus des Erinnerns, dem EineWelt-Laden, der Volkshochschule oder dem Staatstheater. Und auch in ökumenischer Zusammenarbeit wurden und werden viele Formate angeboten. Eines davon ist „Bibel und Literatur“, mit dem zuletzt der Alte Dom St. Johannis viermal im Jahr bespielt wurde. Das literarische Projekt bringt biblische und literarische Texte zu Gehör und lässt Autoren der Bibel und der Gegenwarts-Literatur auf Augenhöhe begegnen.

Mit dem Ziel theologische Themen in der breiten Stadtöffentlichkeit zu platzieren, lud Mann bekannte Theologen wie Wolfgang Huber oder Margot Käßmann in die Christuskirche ein. Aber auch Filmreihen, wie „Gottes Bild im Kino“ oder das „AlleWeltKino“, Ausstellungen, Glücks-Workshops, Tagesfahrten zu Kirchen und Kapellen und vieles mehr boten Plattformen, um über Gott und die Welt ins Gespräch zu kommen. „Es ist schön, wenn Menschen sich darüber austauschen, was es heißt zu Glauben und wie sich dieser Glauben im Leben äußert“, schaut Mann zurück.

Besonders stolz ist die Pädagogin auf die Gründung der Familienbildung im Evangelischen Dekanat. „Es stellte sich Ende der 90er Jahre heraus, dass Familien nochmal auf andere Weise angesprochen werden müssen“, erinnert sie sich, „Daher beschlossen damals alle Mainzer Gemeinden, dass aus der Erwachsenenbildung heraus, eine Familienbildungsstelle etabliert werden soll.“ Diese hat seit einigen Jahren nicht mehr nur ihren Sitz in der Kaiserstraße, sondern auch im Familienzentrum auf dem Mainzer Lerchenberg. Dort werden in Kooperation mit der Kirchengemeinde, der Kita und anderen Trägern der sozialraumorientierten Arbeit, niederschwellige Veranstaltungen, Treffen und Beratungen für Familien angeboten.

Nach so vielen Jahren erfülltem Berufsleben freut sich Mann nun erst einmal auf ein Leben ohne strengen Terminkalender. Doch ruhig wird es nicht im Leben der 65jährigen. Baumaßnahmen an Haus und Hof in Weinheim stehen an. Und auch als Vorsitzende des Kulturvereins der Weinheimer Weinkirche ist ihr Organisationstalent weiterhin gefragt.

Diese Seite:Download PDFDrucken

to top