Mainz tanzt wieder gegen Gewalt

06.02.2025
jdiel
Artikel:
Download PDF
Drucken
Teilen
Feedback
2012 rief die New Yorker Künstlerin Eve Ensler erstmals dazu auf, am 14. Februar, Häuser, Geschäfte und Arbeitsstellen zu verlassen, um gemeinsam öffentlich zu tanzen und damit Solidarität und Stärke zu zeigen.
In diesem Jahr steht die Aktion „One Billion Rising unter dem Motto „Rise against Fascism“. Weltweit rücken rechtsradikale Organisationen und Parteien wieder in die Mitte der Gesellschaft, was auch Auswirkungen auf die Rolle der Frau hat. „Frauenunterdrückung wirkt auf vielen Ebenen“, so Marga Kadel vom Evangelischen Stadtjugendpfarramt, „Sie beginnt im alltäglichen Umgang, indem Frauen weniger ernst genommen werden als Männer. Sie drängt Frauen in passive, unterworfene Rollen in allen gesellschaftlichen Bereichen. Sie schreibt uns vor, wie wir mit unserem Körper umzugehen haben; ob, wie und wie viele Kinder wir auf und durch die Welt bringen sollen. Mit dem Erstarken konservativer und rechter bis faschistischer Ideologien nehmen weltweit sexuelle Übergriffe, Vergewaltigungen und Morde an Frauen zu – weil sie Frauen sind.“
Geschlechtsspezifische Gewalt verhindern, Frauen und Mädchen zu schützen und von Gewalt Betroffene unterstützen: Diese Ziele haben beim Frauenbüro der Landeshauptstadt Mainz hohe Priorität. Dazu gehöre auch, so Frauenbüromitarbeiterinnen Martina Trojanowski und Derya Okur, „Frauen auf dem Weg zu (wirtschaftlicher) Unabhängigkeit und einem selbstbestimmten Leben zu unterstützen. Denn je größer die Abhängigkeit ist, umso höher ist die Wahrscheinlichkeit sexualisierten Gewalterlebens und je größer die Abhängigkeit umso schwerer, sich daraus zu befreien.“
Für die Selbstbestimmung von Frauen einzutreten und Partei für sie ergreifen, das prägt seit Jahrzehnten auch die Arbeit von Regine Hungershausen im Frauenzentrum Mainz. Und das endet für sie nicht an Landesgrenzen. „Vor zwei Jahren haben wir auch für die Frauen im Iran getanzt, in diesem Jahr prangern wir in internationalem Kontext zusätzlich an, dass Vergewaltigungen von Mädchen und Frauen systematisch und gezielt als strategisches Mittel in Krisen- und Kriegsregionen eingesetzt werden. Die Überlebenden dieser abscheulichen Gräueltaten brauchen Hilfe und Unterstützung und weltweite Solidarität“.
"Die Tanzaktion zu One Billion Rising bietet eine wirksame Plattform, das Thema Gewalt gegen Frauen öffentlich sichtbar zu machen“, erläutert Ronja Solveig Eick von der Tanzvermittlung des Staatstheater Mainz. „Durch das gemeinsame Tanzen, das Gefühl der Verbundenheit durch Rhythmus und Bewegung, wird Solidarität zu betroffenen Frauen aus aller Welt nonverbal und aussagekräftig zum Ausdruck gebracht.“ Sie übernimmt die tänzerische Leitung zum Einstudieren der Choreografie und freut sich auf viele Mittänzer:innen beim gemeinsamen Tanzen gegen Gewalt.
Die Veranstalterinnen der Tanzaktion in Mainz sind: Evangelisches Stadtjugendpfarramt, Evangelische Jugend Mainz, Staatstheater Mainz, Frauennotruf Mainz, Frauenbüro der Landeshauptstadt Mainz, Frauenzentrum Mainz, Arbeitskreis Gewalt an Frauen und Kindern Mainz und Mainz-Bingen und INBI – Institut zur
Diese Seite:Download PDFTeilenDrucken