Neuer Anfang für eine starke Gemeinschaft
Nicole Weisheit-ZenzDer Kirchenvorstand der fusionierten Weinberg-Gemeinde Ebersheim und Zornheim13.01.2025 jdiel Artikel: Download PDF Drucken Teilen Feedback
Zum wichtigen historischen Schritt und zur Wahl des Namens gratulierte auch Präses Dr. Klaus Rudolf im Namen des Evangelischen Dekanats Mainz. Den Weinberg sieht er – neben der Hommage an die landschaftliche Prägung der Region – als starkes Symbol für die gute Gemeinschaft. Ein Weinberg bedeute zwar viel Arbeit und sorgfältige Pflege, doch auch Freude am gemeinsamen Gestalten und Hoffnung auf Blüten, frisches Grün und Früchte, erklärte er.
Ein Schritt mit langer Vorbereitung
Auch Pfarrerin Violetta Gronau ging in ihrer Predigt auf die lange biblische Tradition des Weinbergs ein. Sie erinnerte an Noah, der nach der Flut einen Weinberg gepflanzt hatte, und an die Worte Jesu: „Ich bin der Weinstock, ihr seid die Reben.“ Beim Blick in die Geschichte zeigte sie den langen Vorlauf, den der Zusammenschluss der beiden Gemeinden hat: Schon seit den 1980er Jahren waren sie pfarramtlich miteinander verbunden, durch einen gemeinsamen Pfarrer oder eine Pfarrerin. Groß war das Engagement von Menschen in beiden Orten rund um den Bau der Gemeindezentren, die dann für viele durch Gottesdienste und Gruppen zu einer vertrauten Heimat wurden. Neben der gemeinsamen Gemeindesekretärin richten sich Gemeindebriefe, die Homepage und regelmäßige Newsletter zu den Angeboten an Interessierte in beiden Orten. Auch Konfirmationen und Gemeindefeste wurden schon gemeinsam vorbereitet und gefeiert.
Doch wie in vielen anderen Gemeinden sieht man sich auch in Ebersheim und Zornheim mit Herausforderungen konfrontiert, vor allem mit der sinkenden Zahl der Kirchenmitglieder und den notwendigen organisatorischen Veränderungen innerhalb der Landeskirche. Als Teil des neuen Nachbarschaftsraums Süd wird durch den Zusammenschluss das Naheliegende gestärkt. Die Fusion soll helfen, künftig Synergien zu bündeln und die Kirchengemeinde zukunftsfähig zu machen. Obwohl in größeren Dimensionen gedacht wird, soll es in den dörflich geprägten Orten auch weiterhin bunte Angebote für alle Generationen in den Kirchenräumen geben.
Wie wichtig dies vielen ist, wurde auch deutlich bei einer kreativen Mitmachaktion zu den Fürbitten im Festgottesdienst: Gemeindemitglieder und Gäste schrieben ihre guten Wünsche auf kleine Weinblätter aus Papier, die auch farbenfroh gestaltet werden konnten. Hoffnungen kamen darin zum Ausdruck: auf Akzeptanz, Geduld, Vertrauen, Vielfalt und Zusammenhalt.
Zuversichtlich zeigten sich auch die beiden bisherigen Vorsitzenden der Kirchenvorstände, Anne Schaar und Jana Kornow. Sie zitierten die Jahreslosung 2025, „prüft alles und behaltet das Gute“, und riefen dazu auf, die Veränderungen als Chance zu begreifen, statt Vergangenem nachzutrauern. Dass nichts so bleibt, wie es war, sei normal, zudem gebe es vor Ort viel mehr Gemeinsames als Trennendes, betonten sie und luden alle ein, sich einzubringen. Auch Anette Odenweller, die Ortsvorsteherin von Ebersheim, ermutigte dazu, den Blick nach vorn zu richten und offen zu bleiben. Da sie auch ehrenamtlich in der katholischen Gemeinde aktiv ist, freut sie sich auf die gute ökumenische Zusammenarbeit weiterhin, die auch schon lange Tradition hat.
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