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„Noah ist ein cooler Held“

Nicole Weisheit-ZenzEs wird fleißig geprobt für das Kindermusical "Noah und die coole Arche"

Buntes Gewimmel und Gewusel erfüllt das Gotteshaus, die Lutherkirche ist voller Leben. Es klappert und kichert hier und da, denn die Mädchen und Jungs sind schon aufgeregt vor dem großen Auftritt, zur Aufführung ihres Kindermusicals, sonntags im Familiengottesdienst. „Noah und die coole Arche“: Dieses Stück bringen die Kinderchöre im Lutherbezirk unter der Leitung von Sina Hermann gemeinsam auf die Bühne.

Über 30 Mädchen und Jungs sind es insgesamt, die seit Wochen proben. Die Jüngsten im Kindergarten- und Grundschulalter spielen Tiere und schlüpfen in liebevoll gestaltete Kostüme, als Affen oder Zebras, Mäuse, Löwen oder Giraffen mit langem Hals. Die Älteren übernehmen verschiedene Rollen im Musical, das komponiert wurde von Ruthild Wilson und Helmut Jost und für den Auftritt in Mainz angepasst. 

Darin wird die Bibelgeschichte erzählt, die vielen von klein auf vertraut ist, auf originelle und erfrischende Weise: Noah, der von Gott den Auftrag erhält, eine Arche zu bauen, ist nicht nur „ein echt cooler Held“, wie es in einem Lied heißt. Auch er zweifelt: Was ist überhaupt eine Arche? Und wie soll er das alles schaffen: so ein großes Schiff aus Holz zu bauen, viel Futter heranzuschaffen und dann noch Tiere aus aller Welt zusammenzutrommeln? Noch dazu wird er von einigen Schaulustigen verspottet und für verrückt erklärt. Doch er hält mit seiner Familie zusammen und hört auch den guten Zuspruch von Gott, um Vertrauen zu haben. Wenn Gott die ganze Welt in einer Woche erschaffen konnte, dann kann er es auch schaffen mit der Arche.

In witzigen Szenen und schwungvollen Liedern wird die Botschaft deutlich, Mut und Hoffnung zu haben. Im Altarraum entsteht dabei nach und nach die Arche, vor den Augen der Zuschauer. Durch die beiden Kirchengänge kommen die Kleinen herbeigeflitzt, dass die Tiermasken nur so wippen. Eile ist geboten, bevor sich die Türen der Arche schließen – das sorgt für Spannung. Amüsant und ganz menschlich geht es zu, als ein Tierpaar noch hastig als Nachzügler eintrudelt.

Dann kommen auch schon ringsum Wassermassen auf, eindrucksvoll dargestellt von größeren Kindern, mit bewegten blauen Stoffbahnen. Auch jetzt merkt man Noah die Unsicherheit an: Wird die Reise gut verlaufen und das Schiff halten? Werden sich die Hoffnungen erfüllen und die Löwen tatsächlich friedlich mit den Rehen umgehen? Das gute Miteinander der Kinder wird spürbar, auch über das Stück hinaus: Klar, dass die Größeren den Jüngeren mit den Kostümen und Requisiten helfen. Während die Arche gedanklich auf dem Meer unterwegs ist, wird eine kleine Trinkpause eingelegt. Die Kinder atmen durch und erzählen, was ihnen gut gefällt: „Dass die Botschaft zeitlos ist von der Hoffnung auf Frieden“, sagt ein Mädchen. Ein anderes ergänzt: „Schön ist, dass wir mitmachen können und die Gottesdienste dadurch spannend sind, nicht nur für Kinder, sondern auch für Erwachsene.“

Natürlich wirken auch Erwachsene im Hintergrund mit, Sarah Kluge etwa, die die Technik betreut und für tolle Licht-Effekte sorgt. Für sie ist es eine Herzensangelegenheit, schließlich stand sie selbst vor ein paar Jahren im Jugendchor bei Musicals auf der Bühne. 2009 hatte sie mit der Chorarbeit in Finthen begonnen, schaut Sina Hermann zurück, seit zehn Jahren betreut sie schon in der Oberstadt Kinderchöre. Inzwischen singen wöchentlich über 80 junge Leute in verschiedenen Gruppen, von Anfängern bis zu den Fortgeschrittenen oder in der Musikalischen Früherziehung. Dann wird auch zum Schluss noch einmal kräftig gesungen und getanzt: „Ein neues Leben“ hallt durch die Kirche, die Kinder springen vor Freude und ein riesiger Regenbogen spannt sich im Altarraum auf. Auch Sina Hermann wirbelt mit herum und motiviert ihre Schützlinge: „Ihr habt super geübt – das wird gut“. Die Aufregung vor dem großen Auftritt wächst zwar, doch die Vorfreude ist größer. Und nach der Musicalaufführung gehen die Chorstunden weiter, mit Blick auf neue Vorhaben.

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