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Zeit für Gerechtigkeit

PRI /Adobe Stock

Impuls zum Endspiel der WM in Katar von Dekan Andreas Klodt

Heute Abend: Endspiel der Fußball-Weltmeisterschaft der Männer in Katar. Ich gehöre zu denen, die es sich nicht ausschauen werden. Dennoch wünsche ich den Spielern der beiden Mannschaften, die Weltmeister werden wollen, ein faires, ein packendes Spiel. Und gerechte Entscheidungen des Schiedsrichters. Gerechtigkeit wenigstens auf dem Spielfeld – was soll man auch sonst sagen angesichts katarischer Bestechungsversuche im Europaparlament und der schrecklichen Bedingungen, unter denen die Stadien gebaut wurden?

Wie es der Zufall will, ist der Tag des Endspiels heute auch ein Aktionstag der Vereinten Nationen: Der internationale Tag der Migranten. Da geht es im Kern um die Rechte von Wanderarbeiterinnen und Wanderarbeitern. Also Menschen, die umherziehen und oft weit entfernt von zuhause in fremden Ländern Arbeit annehmen, um sich und ihre Familien irgendwie durchzubringen. Solche Menschen haben die Fußballstadien in Katar gebaut. Oft unter menschenunwürdigen Bedingungen. Und als billige Arbeitskräfte für einen Hungerlohn. Viele von ihnen sind bei der Arbeit zu Tode gekommen. Da wird offensichtlich, was man nicht trennen darf: Das Fußballfest auf der einen und die tödlichen Bedingungen im Vorfeld und hinter den Kulissen. Von moderner Sklavenarbeit ist die Rede. Dabei gibt es eine internationale Konvention, die Wanderarbeiter schützt. Leider sind ihr die meisten Staaten nicht beigetreten, auch Deutschland nicht.

Der Advent ist eine Zeit, in der immer wieder von Gerechtigkeit die Rede ist. Wo Menschen wie Vieh behandelt werden, da macht Gott dem ein Ende. Die Bibel stellt sich Gott als jemanden vor, der sich für Arbeitnehmerrechte einsetzt. Wer fern von der Heimat über die Runden kommen muss, für den ist das nicht nur ein Spiel, sondern ernst. Deshalb ist es auch Gott ernst damit und die Bibel sagt:

Gott zerbricht den Stock, mit dem sie zur Zwangsarbeit angetrieben werden. (Jesaja 9,3)

Wenn Gott kommt, dann bringt er nicht dieses und jenes, sondern Gerechtigkeit. Wenn Gott kommt, dann nimmt er sich aller Menschen an, die nichts zu lachen haben. Gott lässt ihnen Gerechtigkeit widerfahren. Wer aber andere ausbeutet und auf ihre Kosten lebt, hat nichts zu lachen.

Das ist stark. Gerechtigkeit statt Ausbeutung. Gott zerbricht den Stock, mit dem sie zur Zwangsarbeit angetrieben werden. (Jesaja 9,3) Das ist Advent.

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